Lehrpläne NEU
Ausgangslage und Zielsetzung
Nach Klick auf den Play-Button werden Sie zu YouTube weitergeleitet.
Dabei werden ggf. personenbezogene Daten an YouTube übermittelt.
Lehrpläne geben seit jeher den Rahmen für den Unterricht vor. Als Arbeitsinstrumente für Lehrpersonen sind sie der Ausgangspunkt für die Unterrichtsplanung, -gestaltung und -entwicklung. Gleichzeitig bieten sie Schülerinnen und Schülern sowie Erziehungsberechtigten Orientierung in Bezug auf die zu erreichenden Lernziele. Darüber hinaus bilden Lehrpläne die Grundlage für die Entwicklung von Lehrmitteln (Schulbücher, Unterrichtsmaterialien etc.) sowie für die Aus-, Fort- und Weiterbildung von Lehrpersonal.
So wichtig Lehrpläne also für den Unterricht und gelingende Lehr- und Lernprozesse sind, so wichtig ist es auch, dass sie den Anforderungen einer sich mit großem Tempo verändernden Welt gerecht werden. Sie müssen daher auf den Erwerb jener Kompetenzen abzielen, die in der Welt von morgen wichtig sein werden.
Aus diesem Grund hat das Bildungsministerium (BMBWF) sich zum Ziel gesetzt, die Lehrpläne für Österreichs Schulen zukunftsfit zu machen. Seit dem Frühjahr 2019 wurden dafür unter breiter Beteiligung neue Lehrpläne für die Primar- und Sekundarstufe I entwickelt. Sie bilden künftig die Basis für einen zeitgemäßen Unterricht, der Schülerinnen und Schüler bestmöglich auf das Leben in einer immer komplexer werdenden Welt vorbereitet.
Die neuen Lehrpläne fokussieren dabei gleichermaßen auf die Entwicklung fachlicher und überfachlicher Kompetenzen. Digitale Kompetenz, Umweltbildung und Nachhaltigkeit bekommen ebenso einen höheren Stellenwert wie der ganzheitliche Blick auf die Schülerinnen und Schüler und ihre personalen und sozialen Kompetenzen. Fächerübergreifendes, kritisches Denken, Kommunikation, Kooperation und Kreativität (21st Century Skills) werden durch die Lehrplanreform gefördert. Es geht vorrangig nicht mehr darum, festzulegen, was unterrichtet wird, sondern vielmehr darum, was bei den Schülerinnen und Schülern nachhaltig ankommt.
Der Unterricht soll mit diesen neuen Lehrplänen also so gestaltet werden, dass
- der kompetente Umgang mit Medien, Technologien, Informationen und Daten,
- die digitale/virtuelle und persönliche Kommunikation, das Interagieren in heterogenen Lerngruppen und der Umgang mit Diversität,
- die Kreativität und Innovationsfähigkeit,
- kollaborative Problemlösungsfähigkeiten, analytisches und kritisches Denken,
- Flexibilität, Resilienz, Motivation sowie selbständiges Arbeiten (Bialik et al., 2015; OECD, 2019)
von Schülerinnen und Schülern gestärkt werden.
Wesentliche Neuerungen
Die neuen Lehrpläne
- fokussieren auf die Entwicklung jener fachlichen und überfachlichen Kompetenzen, die für eine selbstbestimmte und erfolgreiche Lebensgestaltung wesentlich sind,
- zeichnen sich durch eine bessere Abstimmung bzgl. Inhalt und Struktur aus und erleichtern so die Vermittlung übergreifender Themen, den Aufbau überfachlicher Kompetenzen sowie den Übergang zwischen Primarstufe und Sekundarstufe I,
- regen zu einer engeren Zusammenarbeit von Lehrpersonen über Fachgrenzen hinweg an,
- geben Lehrpersonen, Erziehungsberechtigten sowie Schülerinnen und Schülern Orientierung in Bezug auf die bis zum Ende der jeweiligen Schulstufe zu erwerbenden Kompetenzen und
- bieten durch den Fokus auf das Wesentliche mehr Freiräume für eine zeitgemäße und zukunftsorientierte Unterrichtsgestaltung.
Kernbotschaften zu den neuen Lehrplänen finden Sie hier: Kernbotschaften – Lehrpläne NEU
Entwicklung der Lehrpläne mit breiter Beteiligung
Die kompetenzorientierten Lehrpläne wurden unter Einbindung von Lehrpersonen und Fachwissenschaftlerinnen und Fachwissenschaftlern entwickelt und dabei regelmäßig umfassenden Qualitätssicherungsschleifen unterzogen.