Lehrpläne und Lehrplanzusätze für den sonderpädagogischen Bereich
- Bildungs-, Berufs- und Lebensorientierung
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Eine der zentralen Herausforderungen in einer dynamischen Arbeits- und Berufswelt ist, aus den zahlreichen zur Verfügung stehenden Möglichkeiten diejenigen auszuwählen, die aufgrund eigenen Leistungsfähigkeit, Persönlichkeit und Lebenssituation die bestmöglichen Chancen bieten. Das übergreifende Thema Bildungs-, Berufs- und Lebensorientierung soll Schülerinnen und Schülern unterstützen, ihren individuellen Bildungs- und in weiterer Folge Berufsweg, unter Berücksichtigung ihrer Stärken und mit der nötigen Eigenverantwortung, zu beschreiten.
Kompetenzziele am Ende der Primarstufe im Lehrplan Förderschwerpunkt Lernen – Primarstufe
Die Schülerinnen und Schüler können
- ausdrücken, was sie besonders gut können und besonders interessiert.
- mitteilen, wenn sie Hilfe benötigen und Unterstützungsbedarfe ihrem Entwicklungsstand entsprechend kommunizieren (Anleitungskompetenz).
- Berufe aus ihrem persönlichen und ihrem regionalen Umfeld nennen.
- die Bedeutung von Arbeit und ihrem Einfluss auf Familie und Freizeitaktivitäten beschreiben.
- bei Entscheidungen mehrere Gesichtspunkte berücksichtigen.
Kompetenzziele am Ende der Sekundarstufe I im Lehrplan Förderschwerpunkt Lernen – Sekundarstufe I
Die Schülerinnen und Schüler können
- ihre eigenen Stärken und Interessen erkennen und sich diesbezüglich Feedback einholen.
- mitteilen, wenn sie Hilfe benötigen und ihre Unterstützungsbedarfe klar, verständlich und bei Bedarf detailliert kommunizieren.
- in Ansätzen Stärken und Interessen bei anderen erkennen und diesbezüglich anderen Feedback geben.
- gesellschaftliche und wirtschaftliche Rahmenbedingungen und Trends der Ausbildungs- und Berufswelt in Bezug auf die Bedeutung für sich selbst erkennen.
- Unterstützung in Fragen der Bildungs- und Berufslaufbahn einholen und wichtige Informationen bei Entscheidungsprozessen einbeziehen.
- mit Hilfestellung (Lehrperson/Jugendcoaching) reflektierte Bildungs- und Berufsentscheidungen treffen und deren Auswirkungen auf die eigene Lebensgestaltung einschätzen.
Anzustrebende Kompetenzziele am Ende der Sekundarstufe I im Lehrplan Förderschwerpunkt Kognitive Entwicklung
Die Schülerinnen und Schüler können
- eine Struktur annehmen und eine Routine entwickeln.
- in strukturierter Form gestaltete (berufliche, freizeitliche) Aktivitäten als wertvolle Abwechslung erkennen.
- ausdrücken, was ihnen besonders gefällt bzw. sie besonders interessiert.
- mitteilen, wenn sie Hilfe benötigen und ihre Unterstützungsbedarfe ihrem Entwicklungsstand entsprechend kommunizieren (Anleitungskompetenz).
- Berufe aus ihrem persönlichen und ihrem regionalen Umfeld nennen.
- die Bedeutung von Arbeit und Freizeitaktivitäten erleben und gegebenenfalls beschreiben.
Ergänzungen in den Lehrplanzusätzen
- Förderbereich Sehen/Blindheit: Um die eigenen Fähigkeiten und Fertigkeiten realistisch einschätzen zu können, bedarf es einer Auseinandersetzung mit den eigenen Interessen, Begabungen, Voraussetzungen und Ressourcen, dazu zählen auch die Ursachen und Auswirkungen der eigenen Sehbeeinträchtigung. Zur Bewältigung alltäglicher Herausforderungen in (Aus-)Bildung, Beruf und im privaten Leben sind Informationen und Kenntnisse über mögliche Hilfsangebote und zustehende Rechte ebenso bedeutsam wie die Handhabung assistiver Technologien und kompensatorischer (Arbeits-)Techniken.
- Förderbereich Hören/Kommunikation: Um die eigenen Fähigkeiten und Fertigkeiten realistisch einschätzen zu können, bedarf es einer Auseinandersetzung mit den eigenen Interessen, Begabungen, Voraussetzungen und Ressourcen. Dazu zählen auch die Ursachen und Auswirkungen der eigenen Hörbeeinträchtigung/Gehörlosigkeit bzw. möglicher Hörbeeinträchtigungen von Mitschülerinnen und Mitschülern, Familienangehörigen, Freundinnen und Freunden. Zur Bewältigung alltäglicher Herausforderungen in (Aus-)Bildung, Beruf und im privaten Leben sind Informationen und Kenntnisse über mögliche Hilfsangebote und zustehende Rechte ebenso bedeutsam, wie die Handhabung assistiver Technologien und kompensatorischer (Arbeits-)Techniken. Die Kompetenz der ÖGS eröffnet zudem weitere (Aus-)Bildungs- und Berufswege.
- Förderbereich Emotional-Soziale Entwicklung: Diesem übergreifenden Thema kommt im Förderbereich Emotional-Soziale Entwicklung eine wesentliche Bedeutung zu, da den Schülerinnen und Schülern aufgrund geringer Selbstkompetenzen, fehlender Vorbilder und/oder mangelnder Ressourcen gegebenenfalls positive Zukunftsperspektiven fehlen. Indem Schülerinnen und Schüler darin unterstützt werden, ihr Selbstkonzept positiv zu erweitern sowie klare Vorstellungen über den eigenen Bildungs-, Berufs- und Lebensweg zu entwickeln, wird auch deren Motivation und Bereitschaft zum Lernen und zur Kooperation angeregt.
- Förderbereich Motorik/Bewegung: Um die eigenen Fähigkeiten und Fertigkeiten realistisch einschätzen zu können, bedarf es einer Auseinandersetzung mit den eigenen Interessen, Begabungen, Voraussetzungen und Ressourcen, dazu zählen auch die Ursachen und Auswirkungen der eigenen körperlichen Beeinträchtigung. Zur Bewältigung alltäglicher Herausforderungen in (Aus-)Bildung, Beruf und im privaten Leben sind Informationen und Kenntnisse über mögliche Hilfsangebote (zB Assistenz) und zustehende Rechte ebenso bedeutsam, wie die Handhabung assistiver Technologien und kompensatorischer (Arbeits-)Techniken.
Unterstützung bei der Umsetzung
Wesentliche Grundpfeiler um sich in einer dynamischen Arbeits- und Berufswelt zurechtzufinden sind
- der Erwerb von wichtigen Lebenskompetenzen (Laufbahngestaltungskompetenzen bzw. Bildungs- und Berufswahlkompetenzen) wie Entscheidungs- und Reflexionsfähigkeit,
- das Erkennen von Interessen, Begabungen und Talenten sowie
- eigene Ziele zu definieren und verfolgen zu können.
Dieses Kompetenzlernen soll in allen Unterrichtsgegenständen über die gesamte Schullaufbahn hinweg und speziell vor schulischen Übergängen oder Abschlüssen erfolgen.
Für die Kinder und Jugendlichen ist es wichtig, sich mit ihrer zukünftigen Rolle in der Gesellschaft auseinanderzusetzen und den Sinn von Bildung zu verstehen. Der Lebens- und Weltbezug von Bildung ist in allen Unterrichtsgegenständen und allen Schulstufen wichtig. Daher sollten alle Schülerinnen und Schüler die praktische Anwendbarkeit von fächerspezifischen Themen in unterschiedlichen Berufs- und Arbeitsfeldern erkennen und eine Verbindung zu persönlichen Bildungs- und Berufsperspektiven herstellen können.
Themenfelder können unter anderem sein:
- Arbeitsabläufe/Tätigkeitsbereiche/Arbeitsbedingungen (gestern – heute – morgen)
- Auswirkungen neuer Technologien auf die Arbeitswelt
- Bedeutung, Chancen und Risiken der Anwendungen von wissenschaftlichen Erkenntnissen für sich persönlich und für die Gesellschaft.
- Untypische/nicht-traditionelle Frauen- und Männerberufe;
- Erproben in vielfältigen (außer)schulischen Erfahrungsräumen/Lernorten
Primarstufe und Sekundarstufe I:
- Informationen, Referenzpapiere und Grundsatzerlässe stehen unter www.ibobb.at zur Verfügung.
- Das Serviceportal „ibobb“ (Information, Beratung und Orientierung für Bildung und Beruf) unterstützt BBO-Koordinatorinnen und -koordinatoren, Schüler- und Bildungsberaterinnen und -berater sowie Lehrerinnen und Lehrer, die BBO (als eigenen Unterrichtsgegenstand oder integrativ) unterrichten und bietet für die Primarstufe sowie die Sekundarstufe I und II zahlreiche Materialien, digitale Tools für die Unterrichtsgestaltung sowie Tipps für Supplierstunden und BBO-Veranstaltungen. Schwerpunktthemen sind unter anderem der Arbeitswelt 4.0, der geschlechtssensiblen BBO und den Bildungs- und Berufswahlkompetenzen gewidmet: https://portal.ibobb.at/
- Die Schulpsychologie-Bildungsberatung bietet zahlreiche Hilfestellungen bei Bildungs- und Berufsentscheidungen: www.schulpsychologie.at/bildungsinformation
- Das BBO-Tool „Deine Zukunft“ in der 7. Schulstufe als Start für den Bildungs- und Berufsorientierungsprozess bietet sowohl individuelle Handlungsempfehlungen für die Schülerinnen und Schüler als auch Anhaltspunkte für einen individualisierten BBO-Unterricht: https://portal.ibobb.at/unterrichtsthemen/bbo-tool
- Handreichung der Pädagogischen Hochschule Steiermark: „EMPOWERMENT für die Bildungs-, Berufs- und Lebensorientierung; Zeitgemäße Information, Beratung und Orientierung für Bildung und Beruf“, Graz, Wien, 2023
- Außerschulische Kooperationspartner wie die Wirtschaftskammer, die Arbeiterkammer, das AMS, regionale Bildungseinrichtungen und andere Stakeholder unterstützen österreichweit mit zahlreichen Materialien, Workshops und BBO-Messen. Infos im ibobb Portal unter https://portal.ibobb.at/koordination/kooperationspartner
- Entrepreneurship Education
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Entrepreneurship Education in der Primar- und Sekundarstufe I heißt primär, Kinder & Jugendliche in ihrer Persönlichkeitsentwicklung zu stärken, sie zu ermutigen, an sich und ihre kreativen Ideen zu glauben und Verantwortung zu übernehmen – für sich, andere und die Umwelt. Es geht also darum, Kinder und Jugendliche dabei zu unterstützen, die Gestaltung ihrer Zukunft eigeninitiativ in die Hand zu nehmen.
Kompetenzziele am Ende der Primarstufe im Lehrplan Förderschwerpunkt Lernen – Primarstufe
Die Schülerinnen und Schüler können
- ihre Stärken benennen, nutzen und sich eigenständig Ziele setzen.
- kreative Ideen und Lösungsmöglichkeiten erproben.
- Verantwortung übernehmen und Aufgaben allein oder im Team arbeitsteilig zu Ende führen.
- Gefühle und Bedürfnisse (eigene und die anderer) erkennen und achtsam und einfühlsam damit umgehen.
- sich als aktiver Teil des Wirtschaftskreislaufs erfahren.
- Vor- und Nachteile beruflicher Erwerbstätigkeit benennen.
Kompetenzziele am Ende der Sekundarstufe I im Lehrplan Förderschwerpunkt Lernen – Sekundarstufe I
Die Schülerinnen und Schüler können
- kreative Ideen und Lösungsmöglichkeiten erproben.
- Risiken ausgewählter Tätigkeiten und Bereiche erkennen und lernen damit vorausschauend umzugehen.
- Verantwortung übernehmen und Aufgaben allein oder im Team arbeitsteilig zu Ende führen und sich Unterstützung suchen, wenn Probleme auftreten.
- Ziele zuversichtlich und konsequent verfolgen.
- empathisch kommunizieren und wertschätzendes Feedback geben.
Anzustrebende Kompetenzziele am Ende der Sekundarstufe I im Lehrplan Förderschwerpunkt Kognitive Entwicklung
Die Schülerinnen und Schüler können
- sich als selbstwirksam und autonom erleben.
- ihre Stärken benennen und nutzen.
- Verantwortung übernehmen und Aufgaben nach Aufgabenstellung allein oder im Team arbeitsteilig zu Ende führen.
- Gefühle und Bedürfnisse (eigene und die anderer) erkennen und kommunizieren sowie achtsam und einfühlsam damit umgehen.
- Vor- und Nachteile beruflicher Erwerbstätigkeit benennen.
Ergänzungen in den Lehrplanzusätzen
- Förderbereich Sehen/Blindheit: Es wird auf die Ausführungen in den Lehrplänen der Volksschulen, Mittelschulen, AHS-Unterstufe sowie des Förderschwerpunkts Lernen verwiesen. Schülerinnen und Schüler mit einer Sehbeeinträchtigung/Blindheit sollen sich als Teil von Wirtschaft und Gesellschaft begreifen und ihre Rolle entsprechend ihren individuellen Möglichkeiten als Gestalterinnen und Gestalter der Zukunft im Wirtschaftskreislauf – als Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, Unternehmerinnen und Unternehmer, Verbraucherinnen und Verbraucher, aktive Staatsbürgerinnen und Staatsbürger – erkennen.
- Förderbereich Hören/Kommunikation: Es wird auf die Ausführungen in den Lehrplänen der Volksschulen, Mittelschulen, AHS-Unterstufe sowie des Förderschwerpunkts Lernen verwiesen.
- Förderbereich Emotional-Soziale Entwicklung: Es wird auf die Ausführungen in den Lehrplänen der Volksschulen, Mittelschulen, AHS-Unterstufe sowie des Förderschwerpunkts Lernen verwiesen.
- Förderbereich Motorik/Bewegung: Es wird auf die Ausführungen in den Lehrplänen der Volksschulen, Mittelschulen, AHS-Unterstufe sowie des Förderschwerpunkts Lernen verwiesen.
Unterstützung bei der Umsetzung
Unterstützt wird die Einführung des übergreifenden Themas Entrepreneurship Education durch die wissenschaftlich beforschten ganzheitlichen Lernprogramme Jedes Kind stärken (Primarstufe) und Jugend stärken (Sekundarstufe I), die online kostenfrei zur Verfügung stehen (Erklärvideo: Jedes Kind stärken & Jugend stärken). Diese Lernprogramme enthalten praxiserprobte Übungen, Spiele und Lernimpulse, die sofort in der Klasse umgesetzt werden können.
Schülerinnen und Schüler sollen spielerisch lernen, Ideen zu entwickeln und umzusetzen, zB mithilfe kleiner und größerer Herausforderungen oder mit Projekten wie der WILMA Erfinderinnen und Erfinder-Werkstatt und dem Markttag (Primarstufe) oder der Markt- und der Changemaker-Woche (Sekundarstufe I).
Besonders die empfohlenen jährlichen Festivals (oder Projekttage und -wochen) tragen dazu bei, dass die Schülerinnen und Schüler ihre persönlichen Stärken (weiter)entwickeln und sich als Team engagieren. Jede Klasse kann diese Projekttage selbst planen und durchführen. Eine Vorbereitung dafür gibt es in den Lehrpersonen-Fortbildungsseminaren zu Jedes Kind stärken & Jugend stärken.
Primarstufe:
- Online-Einführung für Lehrpersonen in das Programm Jedes Kind stärken: Jedes Kind stärken.Post
- Webseite zum Programm (mit allen Challenges, Spielen und Erklärvideos): www.jedeskindstärken.at
- Überblick über Festivals und empfohlene Challenges zum Einstieg: Jedes Kind stärken (pdf)
- Video-Reihe Aus der Praxis für die Praxis mit Tipps von Pädagog/inn/en für Pädagog/inn/en:
So startest du mit ‚Jedes Kind stärken‘ - Kostenloses digitales Tool: LEWI.App
- Entrepreneurship Journal mit österreichweitem Fortbildungsangebot und weiterführenden Informationen: Kinder gestalten die Zukunft: www.ifte.at/journal_primar
- Durchführung des Markttages für Volksschulen in Kooperation mit Universitäten:
https://www.changemaker.university/ - Erklärvideo: „Warum Entrepreneurship Education?“
- Webseite mit englischen (und anderssprachigen) Versionen der Lernmaterialien: www.youthstart.eu
- Schritt-für-Schritt-Einführung in die begleitenden Trainingsprogramme „Warum Achtsamkeit?“ und „Ganzheitlich Lernen lernen“: Achtsamkeits.Post, Lernfit.Post
- Kontakt zur Service-Stelle des BMBWF für Jedes Kind stärken bei IFTE (Initiative for Teaching Entrepreneurship):
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Sekundarstufe I:
- Online-Einführung für Lehrpersonen in das Programm Jugend stärken: Sekundarstufe I: Jugend stärken.Post
- Webseite zum Programm (mit allen Challenges, Spielen und Erklärvideos): www.jugendstärken.at
- Überblick über Festivals und empfohlene Challenges zum Einstieg: Jugend stärken (pdf)
- Video-Reihe Aus der Praxis für die Praxis mit Tipps von Pädagog/inn/en für Pädagog/inn/en:
3 Tipps für die Arbeit mit ‚Jugend stärken‘ - Kostenloses digitales Tool: Design Thinking mit der Entrepreneurship App auf https://flipchallenge.at/
- Entrepreneurship Journal mit österreichweitem Fortbildungsangebot und weiterführenden Informationen: Jugendliche gestalten die Zukunft: www.ifte.at/journal_sekI
- Erklärvideo: „Warum Entrepreneurship Education?“
- Webseite mit englischen (und anderssprachigen) Versionen der Lernmaterialien: www.youthstart.eu
- Schritt-für-Schritt-Einführung in die begleitenden Trainingsprogramme „Warum Achtsamkeit?“ und „Ganzheitlich Lernen lernen“: Achtsamkeits.Post, Lernfit.Post
- Kontakt zur Service-Stelle des BMBWF für Jugend stärken bei IFTE (Initiative for Teaching Entrepreneurship):
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- Gesundheitsförderung
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Gesundheit wird laut WHO als physisches, psychisches und soziales Wohlbefinden definiert. Schulische Gesundheitsförderung zielt auf einen Prozess ab, Schülerinnen und Schülern ein höheres Ausmaß an Wissen und Selbstbestimmung über ihre Gesundheit zu ermöglichen und sie damit zur Stärkung ihrer Gesundheit zu befähigen. Health Literacy (Gesundheitskompetenz) besteht darin, Gesundheitsinformationen recherchieren, verstehen, beurteilen und für sich persönlich anwenden zu können. In der schulischen Gesundheitsförderung geht es neben der Verhaltensprävention (auf individueller Ebene) auch um die Verhältnisprävention (Lehr- und Lernsettings sollten gesundheitsfördernd gestaltet sein).
Kompetenzziele am Ende der Primarstufe im Lehrplan Förderschwerpunkt Lernen – Primarstufe
Die Schülerinnen und Schüler können
- die Bedeutung gesunder Ernährung, täglicher Bewegung und Körperhygiene erkennen und entsprechend handeln.
- eigene Stärken und Schwächen, Gefühle und belastende Situationen wahrnehmen und benennen sowie weitgehend regulieren (Mental-Health/Psychische Gesundheit).
- ihrem Entwicklungsstand entsprechende Methoden zur Bewältigung von Konflikten und Belastungssituationen anwenden und sich bei Gewalterfahrungen und Diskriminierung Hilfe holen.
- einfache Erste-Hilfe-Maßnahmen setzen.
Kompetenzziele am Ende der Sekundarstufe I im Lehrplan Förderschwerpunkt Lernen – Sekundarstufe I
Die Schülerinnen und Schüler können
- die Zusammenhänge zwischen Gesundheitsverhalten, Ernährung, Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit erkennen.
- Schutz- und Risikofaktoren für Gesundheit benennen und sich alters- und entwicklungsgemäß vorbeugend verhalten
- Belastungssituationen erkennen und sich für das eigene Wohlbefinden (Mental Health/Psychische Gesundheit) aktiv einsetzen.
- ihrem Entwicklungsstand entsprechende Methoden zur Bewältigung von Konflikten und Belastungssituationen anwenden und sich bei Gewalterfahrungen und Diskriminierung Hilfe holen.
- einfache Erste-Hilfe-Maßnahmen setzen und Gesundheitsversorgungsangebote nennen.
Anzustrebende Kompetenzziele am Ende der Sekundarstufe I im Lehrplan Förderschwerpunkt Kognitive Entwicklung
Die Schülerinnen und Schüler können
- Hilfestellungen zur Förderung der eigenen Gesundheit und des Wohlbefindens annehmen.
- Körperempfindungen wahrnehmen und mitteilen.
- wesentliche Aspekte gesunder Ernährung, täglicher Bewegung und Körperhygiene erfassen und entsprechend danach handeln.
- eigene Stärken und Schwächen, Gefühle und belastende Situationen mit Hilfestellung wahrnehmen, benennen und weitgehend regulieren (Mental-Health/Psychische Gesundheit).
- entwicklungsgemäße Methoden zur Bewältigung von Konflikten und Belastungssituationen anwenden und sich bei Gewalterfahrungen und Diskriminierung Hilfe holen.
- entwicklungsgemäße Erste-Hilfe-Maßnahmen setzen.
- medizinische Versorgungseinrichtungen und deren Bedeutung für die eigene Gesundheit benennen und bei Bedarf aufsuchen.
Ergänzungen in den Lehrplanzusätzen
- Förderbereich Sehen/Blindheit: Schulische Gesundheitsförderung zielt auf einen Prozess ab, Schülerinnen und Schülern ein höheres Ausmaß an Wissen und Selbstbestimmung über ihre Gesundheit zu ermöglichen (Gesundheitskompetenz) und sie damit zur selbstbewussten Stärkung ihrer Gesundheit zu befähigen. Für Schülerinnen und Schüler mit einer Sehbeeinträchtigung/Blindheit steht Gesundheit für ein positives Konzept, das in gleicher Weise die physische, psychische und soziale Gesundheit umfasst. Diese Kompetenzen können nur erworben werden, wenn Schule als ein sicherer und gesundheitsfördernder Ort wahrgenommen wird, was zB durch ein lernförderliches und angstfreies Klassen- und Schulklima, durch ein Stärken des sozialen Miteinanders, durch Maßnahmen zum Schutz vor (sexualisierter) Gewalt, Mobbing und Diskriminierung erreicht werden kann. Diese Maßnahmen beeinflussen das individuelle Gesundheitsverhalten und Wohlbefinden und tragen dazu bei, die individuellen Bedürfnisse von Schülerinnen und Schülern mit einer Sehbeeinträchtigung bzw. mit Blindheit zu wahren.
- Förderbereich Hören/Kommunikation: Für Schülerinnen und Schüler mit Hörbeeinträchtigung/Gehörlosigkeit sind Maßnahmen zur Erhaltung des vorhandenen Hörvermögens besonders essenziell. Ebenso ist bei der Verwendung von Hörhilfen auf einen hygienischen Umgang damit zu achten und insbesondere junge/unerfahrene Schülerinnen und Schüler sind entsprechend darin zu unterstützen.
- Förderbereich Emotional-Soziale Entwicklung: In diesem Förderbereich spielt insbesondere die psychische Gesundheit und deren Förderung eine zentrale Rolle. Die Auseinandersetzung mit der eigenen Beeinträchtigung/Erkrankung, unter Berücksichtigung der persönlichen Grenzen und Mitteilungsbereitschaft, fördert das Bewusstsein für die persönlichen Umstände und die Bedeutung von Therapie und Medizin für das eigene Wohlbefinden. Indem über psychische Erkrankungen gesprochen und reflektiert wird, soll die Thematik sowie die Inanspruchnahme von sozialen, medizinischen und therapeutischen Unterstützungs- und Hilfssystemen enttabuisiert werden. Weiters sollen Schülerinnen und Schüler mit einer emotionalen, sozialen und/oder psychischen Beeinträchtigung Strategien erwerben, mit Stress adäquat umzugehen.
- Förderbereich Motorik/Bewegung: Für Schülerinnen und Schüler mit einer körperlichen/motorischen Beeinträchtigung oder chronischen Erkrankung ist es mit zunehmendem Alter von großer Bedeutung, vermehrt selbständig Verantwortung für die medizinische und therapeutische Versorgung zu übernehmen. Die Auseinandersetzung mit der eigenen Beeinträchtigung fördert das Bewusstsein für die persönlichen Umstände und die Bedeutung von Therapie und Medizin für das eigene Wohlbefinden.
Unterstützung bei der Umsetzung
Die Basis für gelingende schulische Gesundheitsförderung ist, dass Schule als ein sicherer und gesundheitsfördernder Ort wahrgenommen wird. Erreicht werden kann das zB durch ein lernförderliches und angstfreies Klassen- und Schulklima, durch das Stärken des sozialen Miteinanders, durch Maßnahmen zum Schutz vor (sexualisierter) Gewalt, Mobbing und Diskriminierung, durch eine rauchfreie und ansprechende Schulumgebung (Raumklima, Licht, Lärmschutz, etc.), durch die Förderung von Bewegung und Sport, durch Veranstaltungen (zB ein „Tag der psychischen Gesundheit“), Workshops sowie durch das Angebot eines gesunden und nachhaltigen Essens in der Schule. Diese Maßnahmen beeinflussen das individuelle Gesundheitsverhalten und den individuellen Bildungserfolg und haben damit auch einen positiven Einfluss auf die Gesundheit von Schülerinnen und Schülern. Unterstützt wird die Umsetzung des übergreifenden Themas durch eine Reihe hilfreicher Materialien und Angebote diverser Einrichtungen, die nachfolgend angeführt sind.
Primarstufe und Sekundarstufe I:
- Initiative des Fonds Gesundes Österreich (FGÖ) zur psychosozialen Gesundheitsförderung an Schulen: https://wohlfuehlzone-schule.at
- Materialien und Tools des FGÖ für die schulische Gesundheitsförderung: https://wohlfuehl-pool.at/toolbox
- Angebote der Servicestelle für Gesundheitsförderung an österreichischen Schulen: https://www.give.or.at/angebote/
- Unterrichtsmaterialien des Instituts für Suchtprävention: https://www.praevention.at/schule/info-und-unterrichtsmaterialien
- Gesundheitsprogramme und Materialien von Feel-ok: www.feel-ok.at
- Materialien des Gesundheitsanbieters Styria Vitalis: https://styriavitalis.at/information-service/downloads/get-materialbox/
- Broschüre zur Ersten Hilfe bei seelischen Problemen der Pro mente: https://www.erstehilfefuerdieseele.at/
- Materialien zum sicheren Umgang mit dem Internet: https://www.saferinternet.at/
- TOPSY (Toolbox zur psychosozialen Gesundheit): https://www.kinderjugendgesundheit.at/themenschwerpunkte/topsy/
- Gesundheitsförderung durch Positive Psychologie und PERMA-teach: www.permateach.at
- Schulpsychologische Beratung und Krisenberatung in den Bundesländern: Schulpsychologie_Beratungsstellen Informationen, Ansätze und Materialien zur schulischen Gesundheitsförderung: https://www.schulpsychologie.at/gesundheitsfoerderung
- Informationen zum schulärztlichen Dienst: https://www.schularzt.at/startseite
- Beratung und Unterstützung bei psychosozialen Problemen und Krisen für Jugendliche und Eltern: https://www.rataufdraht.at/
- Kompetenzzentrum an der PPH Burgenland zu Gewalt- und Mobbingprävention und Persönlichkeitsbildung: https://www.ph-burgenland.at/pph-burgenland/organisationseinheiten/zentrum-fuer-gewalt-und-mobbingpraevention-und-persoenlichkeitsbildung
- Allgemeine Informationen zur Gesundheitsförderung: https://www.gesundheit.gv.at/leben/lebenswelt/schule/in-der-schule.html#was-ist-schulische-gesundheitsfoerderung
- Informatische Bildung
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Informatische Bildung in der Primar- und Sekundarstufe I zielt darauf ab, Schülerinnen und Schüler in ihrer kritischen Denkfähigkeit zu unterstützen und ihr Verantwortungsbewusstsein zu stärken. Sie werden ermutigt, die Funktionsweise und die gesellschaftlichen Auswirkungen von Informations- und Kommunikationstechnologien zu hinterfragen und zu reflektieren. Sie sollen dazu befähigt werden, diese Technologien in der Schule und im Alltag bewusst und sinnvoll anzuwenden. So lernen Kinder und Jugendliche, verantwortungsvoll mit Technologie umzugehen und ihre digitale Zukunft aktiv mitzugestalten.
Kompetenzziele am Ende der Primarstufe im Lehrplan Förderschwerpunkt Lernen – Primarstufe
Die Schülerinnen und Schüler können
- Informationstechnologien verantwortungsvoll nutzen.
- einfache Anleitungen ausführen.
- digitale Geräte und Internet beim Lernen verwenden.
- digitale Zeichnungen und Bilder erstellen und gestalten.
- sich selbstwirksam erleben, indem sie digitale Technologien kreativ und vielfältig nutzen.
Kompetenzziele am Ende der Sekundarstufe I im Lehrplan Förderschwerpunkt Lernen – Sekundarstufe I
Die Schülerinnen und Schüler können
- Daten, Informationen und digitale Inhalte sowohl im passenden Format als auch in einer sinnvollen Struktur speichern.
- digitale Geräte und Internet beim Lernen weitgehend selbständig verwenden.
- einfache Handlungsanleitungen (Algorithmen) nachvollziehen und diese ausführen.
- Grundfunktionen von Textverarbeitungsprogrammen bedienen.
- die Auswirkungen der zunehmenden Digitalisierung auf das eigene Leben und die Gesellschaft wahrnehmen und Chancen und Risiken benennen.
Anzustrebende Kompetenzziele am Ende der Sekundarstufe I im Lehrplan Förderschwerpunkt Kognitive Entwicklung
Die Schülerinnen und Schüler können
- sich selbstwirksam erleben, indem sie digitale Technologien nutzen (zB Ursache-Wirkungs-Prinzip).
- auf digitale Weise Spuren hinterlassen (zB zeichnen, malen, schreiben).
- einfache Anleitungen ausführen.
- digitale Geräte und Internet beim Lernen verwenden.
- alltägliche digitale Endgeräte sowie technische und digitale Hilfsmittel möglichst eigenständig, situationsadäquat und sachgerecht einsetzen.
- Informationstechnologien verantwortungsvoll nutzen.
Ergänzungen in den Lehrplanzusätzen
- Förderbereich Sehen/Blindheit: Die Digitalisierung beeinflusst und verändert das private und berufliche Leben. Im Bewusstsein über Folgen und Auswirkungen des Einsatzes bestimmter Technologien sollen Schülerinnen und Schüler mit Sehbeeinträchtigung/Blindheit eine sinnvolle Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien – auch im Sinne der Barrierefreiheit – in der Schule und im Alltag vornehmen können. Die Kompetenz zur Verwendung von Computern bzw. Anwendungsprogrammen ist eine Grundvoraussetzung für den aktiven und ungehinderten Zugang der Schülerinnen und Schüler zu Informationen und Wissenserwerb. Dadurch werden nicht nur gegenwärtig im Schulsetting die Aktivitäts- und Teilhabemöglichkeiten erweitert, sondern auch zukünftig die Chancen auf gesellschaftliche und berufliche Teilhabe sowie auf ein Höchstmaß an selbständiger und selbstbestimmter Lebensführung gewährleistet.
- Förderbereich Hören/Kommunikation: Assistive Technologien schaffen erweiterte Möglichkeiten der Kommunikation, Aktivität und Teilhabe für Menschen mit Beeinträchtigungen. Der Einsatz adäquater Hilfsmittel im Unterricht erleichtert Kommunikations- und Lernprozesse zwischen allen Beteiligten. Schülerinnen und Schüler lernen diverse Hilfsmittel eigenständig und situationsadäquat anzuwenden und diese auch in außerschulischen Situationen und zukünftigen Herausforderungen in Beruf und Alltag einzusetzen. Mediales Gebärden und die Kommunikation via Videokonferenz setzen darüber hinaus voraus, dass Schülerinnen und Schüler Video- und Präsentationstechniken beherrschen.
- Förderbereich Emotional-Soziale Entwicklung: Es wird auf die Ausführungen in den Lehrplänen der Volksschulen, Mittelschulen, AHS-Unterstufe sowie des Förderschwerpunkts Lernen verwiesen.
- Förderbereich Motorik/Bewegung: Assistive Technologien schaffen erweiterte Möglichkeiten der Kommunikation, Aktivität und Teilhabe für Menschen mit Beeinträchtigungen. Der Einsatz adäquater Hilfsmittel im Unterricht erleichtert Kommunikations- und Lernprozesse zwischen allen Beteiligten. Schülerinnen und Schüler lernen diverse Hilfsmittel eigenständig und situationsadäquat anzuwenden und diese auch in außerschulischen Situationen und zukünftigen Herausforderungen in Beruf und Alltag einzusetzen.
Unterstützung bei der Umsetzung
Für die Unterstützung bei der Umsetzung der informatischen Bildung stehen wissenschaftlich fundierte Lernmaterialien zur Verfügung, die teilweise auch online kostenfrei zugänglich sind. Im Zentrum der Unterstützung für die Primarstufe steht die Initiative DLPL: Denken Lernen Probleme Lösen. Dieses Programm bietet eine Reihe von Übungen und Spielen, die das logische Denken und die Problemlösefähigkeiten der Schülerinnen und Schüler spielerisch fördern. Jüngstes Projekt in der DLPL-Familie ist der digi.case, ein Paket sorgsam aufeinander abgestimmter praktischer Aktivitäten und Rätsel, um Schülerinnen und Schülern der Primarstufe anhand analoger Materialien Grundzüge von informatischem Denken zu vermitteln.
In der Sekundarstufe I wird der Einsatz des OER Lehrbuchs zum Microbit empfohlen. Dieses Lehrbuch ist eine Open Educational Resource, die Lehrkräften und Schülerinnen und Schülern eine Vielzahl an Projektideen mit dem Microbit bietet, die direkt im Klassenzimmer umgesetzt werden können.
Primarstufe und Sekundarstufe I:
- DLPL: Denken lernen, Probleme lösen: Förderung des informatischen Denkens und Einführung von Coding und Robotik in der Primarstufe durch Nutzung des Lernroboters Beebot mit passenden didaktischen Szenarien: https://www.bmbwf.gv.at/dlpl
- digi.case: Materialienkoffer von OERs zur Förderung informatischer Kompetenzen und abstraktem Denken in der Primarstufe: https://www.bmbwf.gv.at/digicase
- Computational Thinking mit BBC micro:bit: Sammlung von didaktischen Szenarien zum Einsatz des Microbits in der Sekundarstufe I, oft auch fächerübergreifend: https://microbit.eeducation.at/
- Interkulturelle Bildung
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Interkulturelle Bildung befähigt Schülerinnen und Schüler respektvoll mit Vielfalt in einer diversen Gesellschaft umzugehen. Sie ermöglicht die Auseinandersetzung mit und die Teilhabe an aktuellen gesellschaftlichen und kulturellen Entwicklungen. Als übergreifendes Thema fördert Interkulturelle Bildung die interkulturelle Analyse-, Reflexions- und Handlungskompetenz der Schülerinnen und Schüler und trägt so wesentlich zur Persönlichkeitsentwicklung, zur gesellschaftlichen Weiterentwicklung und zur Absicherung von Demokratie und Menschenrechten bei.
Grundsatzerlass: Rundschreiben Nr. 29/2017: https://rundschreiben.bmbwf.gv.at/rundschreiben/?id=770
Kompetenzziele am Ende der Primarstufe im Lehrplan Förderschwerpunkt Lernen – Primarstufe
Die Schülerinnen und Schüler können
- vielfältige Lebensentwürfe und Biographien als gesellschaftliche und schulische Normalität wahrnehmen und respektvoll damit umgehen.
- soziale, kulturelle, sprachliche und andere Gemeinsamkeiten und Verschiedenheiten wahrnehmen.
- ausgrenzende, rassistische, sexistische Aussagen und Handlungsweisen erkennen und dagegen auftreten.
Kompetenzziele am Ende der Sekundarstufe I im Lehrplan Förderschwerpunkt Lernen – Sekundarstufe I
Die Schülerinnen und Schüler können
- vielfältige Lebensentwürfe und Biographien als gesellschaftliche und schulische Normalität wahrnehmen und respektvoll damit umgehen.
- die eigene Biographie als Grundlage des Erlebens, Denkens und Handelns einbringen.
- eine wertschätzende Grundhaltung einnehmen.
- Stereotype, (Fremd-)Zuschreibungen und Klischees wahrnehmen sowie ausgrenzende, rassistische, sexistische Aussagen und Handlungsweisen erkennen und dagegen auftreten.
- Entwicklungen in der migrationsgeprägten und individualisierten Gesellschaft betrachten und verschiedene Blickwinkel akzeptieren.
Anzustrebende Kompetenzziele am Ende der Sekundarstufe I im Lehrplan Förderschwerpunkt Kognitive Entwicklung
Die Schülerinnen und Schüler können
- eine wertschätzende, positive und tolerante Atmosphäre wahrnehmen.
- zu einer wertschätzenden, positiven und toleranten Atmosphäre beitragen.
- vielfältige Lebensentwürfe und Biographien als gesellschaftliche und schulische Normalität erleben und respektvoll damit umgehen.
- soziale, kulturelle, sprachliche Gemeinsamkeiten und Verschiedenheiten wahrnehmen und beschreiben.
- ausgrenzende Aussagen und Handlungsweisen wahrnehmen und dagegen auftreten.
Ergänzungen in den Lehrplanzusätzen
- Förderbereich Sehen/Blindheit: Interkulturelle Bildung befähigt Schülerinnen und Schüler mit Vielfalt in einer diversen Gesellschaft umzugehen. Sie ermöglicht die Auseinandersetzung mit und die Teilhabe an aktuellen gesellschaftlichen und kulturellen Entwicklungen. Die Einhaltung der Menschenrechte, welche in den unterschiedlichen Artikeln der Menschenrechtskonventionen (wie zB die Rechte von Menschen mit Behinderung) festgeschrieben sind, sowie die Einhaltung demokratischer Prinzipien sind dabei zentrale Bezugspunkte im Unterricht mit Schülerinnen und Schülern mit Sehbeeinträchtigung/Blindheit.
- Förderbereich Hören/Kommunikation: Die Identität einer Gemeinschaft erwächst stets aus dem Spannungsfeld von Verschiedenheit und Gleichheit. Interkulturelle Bildung verlangt daher auch die Berücksichtigung der kulturellen Besonderheiten sowie Gemeinsamkeiten der hörenden und der Gehörlosengemeinschaft. Dabei sind unterschiedliche Ausgangsbedingungen zu berücksichtigen. Zwei- oder Mehrsprachigkeit sowie ÖGS-Kompetenzen sollen positiv besetzt und die Schülerinnen und Schüler ermutigt werden, diese im Unterricht und in der Pause einzubringen.
- Förderbereich Emotional-Soziale Entwicklung: Es wird auf die Ausführungen in den Lehrplänen der Volksschulen, Mittelschulen, AHS-Unterstufe sowie des Förderschwerpunkts Lernen verwiesen.
- Förderbereich Motorik/Bewegung: Es wird auf die Ausführungen in den Lehrplänen der Volksschulen, Mittelschulen, AHS-Unterstufe sowie des Förderschwerpunkts Lernen verwiesen.
Unterstützung bei der Umsetzung
Das Zentrum Sprachliche Bildung im Kontext von Migration und Mehrsprachigkeit (BIMM) unterstützt Lehrpersonen in der Umsetzung des übergreifenden Themas Interkulturelle Bildung durch Informationsmaterial sowie Aus- und Fortbildungsangeboten zum Thema interkulturelle Pädagogik/Kompetenz.
Materialien für die Einbeziehung des Themas im Unterricht stellt das Zentrum polis – Politik Lernen in der Schule online kostenfrei zur Verfügung. Neben Unterrichtsbeispielen finden Lehrpersonen hilfreiche Handreichungen, die viele Impulse für die Unterrichtsgestaltung bieten (für Primar- und Sekundarstufe).
Zusätzlich stellen gemeinnützige Organisationen, wie zum Beispiel die Caritas, das Österreichische Jugendrotkreuz oder UNHCR, Materialien zum Thema interkulturelle Bildung zu Verfügung (siehe Linkliste).
Primarstufe und Sekundarstufe I:
- Interkulturelle Bildung: Ziele, Kompetenzen, Lehrplananbindung (bmbwf.gv.at)
- Transkulturelles und Interkulturelles Lernen – Unterrichtsbeispiele: politik-lernen.at
- Eine praxisorientierte Handreichung für Lehrkräfte: Interkultureller Dialog. Interkulturelles Lernen: politik-lernen.at
- Portfolio zur kulturellen und sprachlichen Identität: politik-lernen.at
- Information und Unterrichtsmaterialien zum Thema Rassismus (Sekundarstufe): politik-lernen.at
- Methodensammlung "ZusammenReden" der Caritas (Sekundarstufe)
- Bildungsmaterial zu Flucht und Asyl: Aufbrechen – Ankommen – Bleiben – UNHCR Österreich (Sekundarstufe)
- Medienbildung
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Medienbildung ermutigt Schülerinnen und Schüler zu einem kritischen und kreativen Umgang mit Medien und zur Gestaltung von eigenen Medieninhalten. Indem die Wirkungsmöglichkeiten unterschiedlicher Arten von Medien analysiert, reflektiert und praktisch genutzt werden, erfahren Schülerinnen und Schüler Selbstwirksamkeit und können aktiv an der Gesellschaft und ihrer Weiterentwicklung teilhaben.
Grundsatzerlass: Rundschreiben Nr. 12/2022 https://rundschreiben.bmbwf.gv.at/rundschreiben/?id=1308
Kompetenzziele am Ende der Primarstufe im Lehrplan Förderschwerpunkt Lernen – Primarstufe
Die Schülerinnen und Schüler können
- kommunikatives Handeln gewaltfrei gestalten.
- Kriterien der Mediengestaltung erkennen.
- Medienprodukte vergleichen.
- Unterschiede bei Medieninhalten und Mediengestaltungen erkennen.
- eigene Medienbeiträge gestalten (und verbreiten).
Kompetenzziele am Ende der Sekundarstufe I im Lehrplan Förderschwerpunkt Lernen – Sekundarstufe I
Die Schülerinnen und Schüler können
- eigene Medienbeiträge mit Hilfestellung planen, Kreativität in der Umsetzung und Gestaltung zeigen und sich als selbstwirksam erleben.
- Medienangebote bewusst auswählen, interaktiv nutzen und sich darüber austauschen.
- Glaubwürdigkeit von Medien hinterfragen sowie Werbung und Fake News erkennen.
- mithilfe von Medien und aktuellen Technologien weltoffen und zielgerichtet mit Personen kooperieren und interagieren.
- im Umgang mit Medien die eigene Identität schützen.
Anzustrebende Kompetenzziele am Ende der Sekundarstufe I im Lehrplan Förderschwerpunkt Kognitive Entwicklung
Die Schülerinnen und Schüler können
- medial/technisch unterstütztes kommunikatives Handeln wahrnehmen, verstehen und gewaltfrei gestalten.
- sich mittels eines Mediums kreativ und selbstwirksam erleben.
- Medieninhalte und Mediengestaltungen wahrnehmen, beschreiben und gegebenenfalls bewerten.
- eigene Medienbeiträge gestalten (und verbreiten).
- Medienprodukte situationsabhängig nutzen.
- barrierefreie Zugangsmöglichkeiten von Medien erkennen und diese möglichst eigenständig nutzen.
Ergänzungen in den Lehrplanzusätzen
- Förderbereich Sehen/Blindheit: Digitale Medien eröffnen Menschen mit Sehbeeinträchtigung/Blindheit neue Zugänge zu Inhalten und Wissen. Der Einsatz digitaler Medien und assistiver Technologien erleichtert nicht nur den Zugang im Unterricht, sondern zeigt Schülerinnen und Schülern diverse Möglichkeiten der Handhabung auf, die sich auch auf andere außerschulische Situationen sowie zukünftige Herausforderungen in Beruf und Alltag übertragen lassen.
- Förderbereich Hören/Kommunikation: Es wird auf die Ausführungen in den Lehrplänen der Volksschulen, Mittelschulen, AHS-Unterstufe sowie des Förderschwerpunkts Lernen verwiesen.
- Förderbereich Emotional-Soziale Entwicklung: Es wird auf die Ausführungen in den Lehrplänen der Volksschulen, Mittelschulen, AHS-Unterstufe sowie des Förderschwerpunkts Lernen verwiesen.
- Förderbereich Motorik/Bewegung: Es wird auf die Ausführungen in den Lehrplänen der Volksschulen, Mittelschulen, AHS-Unterstufe sowie des Förderschwerpunkts Lernen verwiesen.
Unterstützung bei der Umsetzung
Unterstützt wird die Umsetzung des übergreifenden Themas Medienbildung vor allem durch die Angebote von eEducation Austria. Auf der Website finden sich Materialien für Unterrichtseinheiten und -sequenzen zu diversen Aspekten der Medienbildung und ein umfangreicher Pool an eTapas für eine ganze Reihe von angrenzenden Themen. Praxisbeispiele dienen als Inspiration für eigene Umsetzungen im Unterricht.
Als weiterer Anreiz für Schulen wurde außerdem vor kurzem ein neuer eEducation Badge konzipiert, bei dem Schulen und einzelne Lehrpersonen medienpädagogische Aktivitäten einreichen können, um sich für den Status einer eEducation Expert oder Expert+ Schule zu qualifizieren. Dadurch wird die Schule Teil eines österreichweiten Netzwerks von aktuell über 4.000 Schulen und erhält unter anderem Zugang zu maßgeschneiderten Fortbildungsveranstaltungen für ihre Lehrkräfte.
Primarstufe und Sekundarstufe I:
- Weiterführende Informationen zu Medienbildung und Medienkompetenz auf der Website des BMBWF
- eEducation Austria setzt sich das Ziel, digitale Schule nachhaltig im österreichischen Bildungssystem zu verankern und fungiert dabei als zentraler Knotenpunkt, der die mannigfaltige und schnelllebige Welt der Digitalisierung für alle im Schulsystem aktiv Handelnden zugänglich macht. Das laufend wachsende Netzwerk fördert und begleitet dazu entsprechende Schulentwicklungsprozesse, stellt einen umfassenden Fundus an Unterrichtsmaterialien aus dem Bereich Medienbildung und digitaler Bildung zur Verfügung, organisiert Veranstaltungen zu aktuellen Themen im Kontext der eDidaktik und ist im Zuge der Digitalisierungstendenzen der Gegenwart Initiator und Begleiter in der Umsetzung zahlreicher Projekte, die gelebte Digitalisierung langfristig vorantreiben.
- Die Bildungsplattform edutube liefert journalistisch verlässlich recherchierte Kurzvideos und Dokumentationen in öffentlich-rechtlicher Qualität, die inhaltlich als Ergänzung und Unterstützung für den digitalen Unterricht geeignet sind.
- Saferinternet.at unterstützt Interessierte beim sicheren, kompetenten und verantwortungsvollen Umgang mit digitalen Medien. Broschüren, Unterrichtsmaterialien, Flyer, Plakate und Infoblätter stehen zum kostenlosen Download oder bei Verfügbarkeit auch als Printversion bereit.
- MISCHA – Medien in Schule und Ausbildung versteht sich als Schnittstelle zwischen Medien verlegerischer Herkunft und Schulen und fördert mittels pädagogischer Angebote den kritischen Umgang mit Medien, weckt Interesse für aktuelle gesellschaftliche Themen und stärkt die Diskursbereitschaft junger Menschen.
- u19 – create your world Prix: Wettbewerb für junge Künstlerinnen und Künstler und kritische Weiterdenkerinnen und Weiterdenker bis 19 Jahre.
- DIDAE, eine Sammlung von Unterrichtsideen und Materialien für den digitalen Gestaltungsunterricht
- Wiener Bildungsserver – Workshops, Infomaterial, Veranstaltungen und Unterstützung zu vielen Themen der Medienbildung.
- GameLab der Uni Wien – Workshops, Publikationen und Forschung zu Digital Gamebased Learning
- Die Medienimpulse sind eine medienpädagogische Fachzeitschrift, die seit 1992 auf unterschiedlichen Ebenen der Frage nachgeht, wie (neue) Medien in die konkrete Unterrichtspraxis eingreifen und wie dieser Zusammenhang wissenschaftlich reflektiert wird.
- Politische Bildung
-
Politische Bildung trägt maßgeblich zu einer partizipativen und inklusiven Gestaltung der Gesellschaft sowie zur Verwirklichung und Weiterentwicklung von Demokratie und Menschenrechten bei. Politische Bildung stützt sich insbesondere auf Empfehlungen und Richtlinien der Kinderechtskonvention und den Referenzrahmen Kompetenzen für eine demokratische Kultur des Europarats, die den hohen Stellenwert der Politischen Bildung und das Recht junger Menschen darauf betonen. Politische Bildung stellt kontroverse Themen in der Gesellschaft auch im Unterricht als kontrovers dar, vermeidet jede Form der Indoktrination und vermittelt ein Verständnis für lokale sowie globale Zusammenhänge und Probleme der Menschheit.
Grundsatzerlass 2015 zum Unterrichtsprinzip Politische Bildung:
https://rundschreiben.bmbwf.gv.at/rundschreiben/?id=700
Kompetenzziele am Ende der Primarstufe im Lehrplan Förderschwerpunkt Lernen – Primarstufe
Die Schülerinnen und Schüler können
- demokratische Mitbestimmungsmöglichkeiten im kommunalen Bereich benennen und auf Schulebene nutzen.
- verschiedene Perspektiven auf politische Sachverhalte und Probleme erkennen.
- sich eine eigene Meinung bilden, diese artikulieren und Möglichkeiten des eigenen Handelns erkennen.
Kompetenzziele am Ende der Sekundarstufe I im Lehrplan Förderschwerpunkt Lernen – Sekundarstufe I
Die Schülerinnen und Schüler können
- verschiedene politische Ideen und Konzepte ihrem Lern- und Entwicklungsstand entsprechend verstehen.
- wesentliche politische Fragestellungen und ihre Bedeutung für die Gesellschaft erkennen.
- Überzeugungen von politisch Andersdenkenden akzeptieren und sich mit kontroversen Ansichten auseinandersetzen.
- Aufbau und Zusammensetzung einer Gesellschaft sowie unterschiedliche Interessen und Wertvorstellungen mit Hilfestellung erkennen.
- sich selbst als aktiv Handelnde/Handelnder in der Gestaltung von Demokratie erleben (zB im Klassenverband, in der Schülerinnen- und Schüler- oder Jugendvertretung) und damit verantwortlich an Meinungsbildungs- und Entscheidungsprozessen teilnehmen.
Anzustrebende Kompetenzziele am Ende der Sekundarstufe I im Lehrplan Förderschwerpunkt Kognitive Entwicklung
Die Schülerinnen und Schüler können
- ihre Wünsche und Bedürfnisse äußern (gegebenenfalls mit Unterstützter Kommunikation).
- sich mitteilen (gegebenenfalls mit Unterstützter Kommunikation) und demokratische Mitbestimmungsmöglichkeiten auf Schulebene nutzen.
- verschiedene Perspektiven auf politische Sachverhalte erkennen und einnehmen.
- sich eine eigene Meinung bilden und entsprechend dieser handeln.
Ergänzungen in den Lehrplanzusätzen
- Förderbereich Sehen/Blindheit: Politische Partizipation bedeutet nicht nur, die Rechte und Pflichten als Staatsbürgerin und Staatsbürger wahrzunehmen, sondern sich auch für deren Umsetzung und Weiterentwicklung einzusetzen. Sich zB in Vereinen und Organisationen zu engagieren, die sich spezifisch mit den Interessen von Menschen mit Sehbeeinträchtigung/Blindheit beschäftigen, trägt wesentlich dazu bei.
- Förderbereich Hören/Kommunikation: Politische Partizipation bedeutet nicht nur, die Rechte und Pflichten als Staatsbürgerin und Staatsbürger wahrzunehmen, sondern sich auch für deren Umsetzung und Weiterentwicklung einzusetzen. Sich zB in Vereinen und Organisationen zu engagieren, die sich spezifisch mit den Interessen von gehörlosen bzw. hörbeeinträchtigten Menschen beschäftigen, trägt wesentlich dazu bei.
- Förderbereich Emotional-Soziale Entwicklung: Politische Partizipation bedeutet nicht nur, die Rechte und Pflichten als Staatsbürgerin und Staatsbürger wahrzunehmen, sondern sich auch für deren Umsetzung und Weiterentwicklung einzusetzen. Sich zB in Vereinen und Organisationen zu engagieren, die sich spezifisch für die Interessen von Menschen mit emotionalen, sozialen oder psychischen Beeinträchtigungen einsetzen, trägt wesentlich dazu bei.
- Förderbereich Motorik/Bewegung: Politische Partizipation bedeutet nicht nur, die Rechte und Pflichten als Staatsbürgerin und Staatsbürger wahrzunehmen, sondern sich auch für deren Umsetzung und Weiterentwicklung einzusetzen. Sich zB in Vereinen und Organisationen zu engagieren, die sich spezifisch für die Interessen von Menschen mit körperlichen/motorischen Beeinträchtigungen einsetzen, trägt wesentlich dazu bei.
Unterstützung bei der Umsetzung
Für die Umsetzung des übergreifenden Themas Politische Bildung sollten Lebensbezüge, Interessen und Vorerfahrungen der Schülerinnen und Schüler, aktuelle politische Fragestellungen (zB Klimagerechtigkeit, Nachhaltiges Leben und Wirtschaften, Umweltschutz, Migration) aufgegriffen werden und eine Auseinandersetzung mit den vielen Facetten politischer Kommunikation (zB Debattierclub, Rollen- und Planspiele, Kinder- und Jugendparlament) im Rahmen des Unterrichts stattfinden.
Primarstufe und Sekundarstufe I:
- Zentrum polis – Politik Lernen in der Schule: Die Webangebote der österreichischen Serviceeinrichtung für die schulische Politische Bildung umfasst u. a. eine Praxisbörse mit Unterrichtsbeispielen, Themendossiers und Materialien zu allen Themenfeldern der Politischen Bildung
https://www.politik-lernen.at - Zentrum für gesellschaftliches Lernen – Geschichtsdidaktik | Politikdidaktik (PH Salzburg): Bausteine für den Unterricht filterbar nach Kompetenzbereich, Epoche, Lehrplanbezug, Basiskonzept, Schlagwort, Medium; außerdem bietet die Website einen umfassenden Überblick über Fachliteratur zur Geschichts- und Politikdidaktik https://www.geschichtsdidaktik.com/materialien-f%C3%BCr-den-unterricht/suchmaschine/
- Bundeszentrale für politische Bildung (Deutschland): Das vielfältige Angebot der bpb reicht von Infomaterial über Methodentipps bis hin zu englischsprachigen Videos. Der Großteil der Lehr- und Lernmaterialien ist auch außerhalb von Deutschland einsetzbar https://www.bpb.de
- Politiklexikon für junge Leute mit Plattform "oesterreich1918plus": Politisches Basiswissen und Geschichten aus der Geschichte Österreichs seit 1918 https://www.politik-lexikon.at bzw. www.politik-lexikon.at/oe1918plus
- @Aktionstage_Politische Bildung: Twitter-Account mit aktuellen Infos zu Materialien, Veranstaltungen usw. https://www.twitter.com/Aktionstage_PB
- Reflexive Geschlechterpädagogik und Gleichstellung
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Im Schulbereich schafft eine reflexive Geschlechterpädagogik unter dem Aspekt der Geschlechtergleichstellung geeignete Lernräume, in denen sich alle Schülerinnen und Schüler mit Geschlechterthemen unter verschiedenen Blickwinkeln auseinandersetzen können. Dies kann sowohl auf Fachebene erfolgen als auch auf persönlicher Ebene (zB Auseinandersetzung mit Sexismus und Identitätsfragen). Derartige Lernprozesse erzeugen Wissen und Bewusstsein für Bedingungsfaktoren von Geschlechterungleichheiten und deren Veränderbarkeit, wodurch auch die Bereitschaft gestärkt werden kann, sich im Alltag für mehr Gleichstellung einzusetzen. Durch die Auseinandersetzung können geschlechterstereotype Zuschreibungen erkannt und überwunden werden. Dadurch lassen sich implizit auch die individuellen Lebens- und Berufsperspektiven erweitern.
Grundsatzerlass: Rundschreiben Nr. 21/2018 https://rundschreiben.bmbwf.gv.at/rundschreiben/?id=793
Kompetenzziele am Ende der Primarstufe im Lehrplan Förderschwerpunkt Lernen – Primarstufe
Die Schülerinnen und Schüler können
- Begriffe wie „Vorurteile“ und „Rollenklischees“ anhand von Beispielen aus der eigenen Lebens- und Erfahrungswelt erkennen (zB Fähigkeitszuschreibungen).
- vorurteilsfrei miteinander kommunizieren.
- wissen, dass in den österreichischen Gesetzen das Prinzip der gleichen Rechte für die Geschlechter verankert ist und dass der Staat diese Rechte schützen muss.
- Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und Interessen entwickeln, diese zum Ausdruck bringen und sich nicht durch geschlechtsspezifische Vorurteile und Klischees entmutigen lassen.
Kompetenzziele am Ende der Sekundarstufe I im Lehrplan Förderschwerpunkt Lernen – Sekundarstufe I
Die Schülerinnen und Schüler können
- Begriffe wie „Geschlechterstereotypen“, „Diskriminierung“, „Chancengleichheit“ und „Sexismus“ anhand von Beispielen auch aus der eigenen Lebens- und Erfahrungswelt erkennen (zB Fähigkeitszuschreibungen, Verhaltensnormen, Einkommensunterschiede, sexuelle Gewalt, Geschlechtervielfalt) sowie eigene Positionen zu diesen Themen entwickeln.
- die Begriffe „Frauenbewegung“ und „Gleichstellungspolitik“ verstehen und die Bedeutung thematisierter Errungenschaften in der Gleichstellungspolitik (zB Wahlrecht, Zugang zu gleicher Bildung, Gesetze gegen sexuelle Gewalt) erkennen.
- Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und Interessen entwickeln und diese konsequent weiterverfolgen, ohne sich dabei von Geschlechterstereotypen entmutigen zu lassen.
- vorurteilsfrei miteinander kommunizieren und in von Sexismus und Diskriminierung geprägten Situationen Zivilcourage zeigen.
- ihr Wissen darüber, dass in den österreichischen Gesetzen das Prinzip der gleichen Rechte für die Geschlechter verankert ist und dass der Staat diese Rechte schützen muss, zur Argumentation im Alltag nutzen.
Anzustrebende Kompetenzziele am Ende der Sekundarstufe I im Lehrplan Förderschwerpunkt Kognitive Entwicklung
Die Schülerinnen und Schüler können
- eine Schulkultur der Wertschätzung und Akzeptanz der (geschlechtlichen, sexuellen) Vielfalt erfahren und erleben.
- sich in einem diskriminierungsfreien Lernraum erleben.
- Begriffe wie „Vorurteile“ und „Rollenklischees“ anhand von Beispielen aus der eigenen Lebens- und Erfahrungswelt erkennen (zB Fähigkeitszuschreibungen).
- vorurteilsfrei miteinander kommunizieren.
- sich mit Unterstützung Wissen darüber aneignen, dass in den österreichischen Gesetzen das Prinzip der gleichen Rechte für die Geschlechter verankert ist und dass der Staat diese Rechte schützen muss.
- Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und Interessen entwickeln, diese zum Ausdruck bringen und sich nicht durch geschlechtsspezifische Vorurteile und Klischees entmutigen lassen.
Ergänzungen in den Lehrplanzusätzen
- Förderbereich Sehen/Blindheit: Es wird auf die Ausführungen in den Lehrplänen der Volksschulen, Mittelschulen, AHS-Unterstufe sowie des Förderschwerpunkts Lernen verwiesen.
- Förderbereich Hören/Kommunikation: Es wird auf die Ausführungen in den Lehrplänen der Volksschulen, Mittelschulen, AHS-Unterstufe sowie des Förderschwerpunkts Lernen verwiesen.
- Förderbereich Emotional-Soziale Entwicklung: Es wird auf die Ausführungen in den Lehrplänen der Volksschulen, Mittelschulen, AHS-Unterstufe sowie des Förderschwerpunkts Lernen verwiesen.
- Förderbereich Motorik/Bewegung: Es wird auf die Ausführungen in den Lehrplänen der Volksschulen, Mittelschulen, AHS-Unterstufe sowie des Förderschwerpunkts Lernen verwiesen.
Unterstützung bei der Umsetzung
Den zentralen Referenzrahmen für die Umsetzung des übergreifenden Themas bildet das 2018 verlautbarte Rundschreiben „Reflexive Geschlechterpädagogik und Gleichstellung“. Es enthält Anregungen, wie Gleichstellungsfragen in der öffentlichen Schule – vor dem Hintergrund einer pluralistischen, von religiöser, kultureller und sozialer Vielfalt geprägten Gesellschaft – berücksichtigt werden können. Im Fokus steht dabei nicht nur der Unterricht selbst, sondern die gesamte Schulkultur.
Unterstützt wird die Einführung des übergreifenden Themas vor allem durch den Materialienpool der digitalen Plattform Eduthek. Unter der Kategorie „Gender und Diversität“ können jeweils für die Primarstufe und die Sekundarstufe I zum Teil fertig ausgearbeitete Unterrichtsmaterialien und Stundenbilder heruntergeladen werden. Das Angebot in der Eduthek wird ständig erweitert.
Antidiskriminierung und Geschlechtergleichstellung sind verfassungsrechtlich verankerte Grundprinzipien, zu deren Umsetzung auch Unterrichtsmittel einen wichtigen Beitrag leisten. Der im März 2023 entwickelte Leitfaden „Reflexive Geschlechterpädagogik und Gleichstellung in Unterrichtsmitteln“ definiert Analysedimensionen und enthält Kriterien, die Unterrichtsmittel in diesem Themenbereich erfüllen sollen. Diese Kriterien eignen sich auch für Lehrpersonen als Anhaltspunkte für die Reflexion der Unterrichtsgestaltung, um beispielsweise diskriminierende und/oder stereotype Inhalte zu vermeiden.
Primarstufe und Sekundarstufe I:
- Stundenbilder zum Thema „Reflexive Geschlechterpädagogik und Gleichstellung“ Sie sollen den reflektierten Umgang mit Geschlecht in der heterogenen Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler und Pädagoginnen und Pädagogen fördern und zum Abbau von Geschlechterstereotypen und Rollenzuweisungen beitragen: http://www.eduthek.at |Themenfeld „Gender und Diversität“
- Handreichung „Geschlechtergerechtigkeit macht Schule“ (ab Sekundarstufe I) Die Handreichung soll Mädchen ermutigen, das Thema Geschlechtergerechtigkeit selbstständig in den Unterricht einzubringen. Sie bietet konkrete Anregungen, wie das Unterrichtsprinzip „Reflexive Geschlechterpädagogik und Gleichstellung“ aktiv in den Unterricht integriert werden kann: Österreichischer Fonds zur Stärkung und Förderung von Frauen und Mädchen; Verein Amazone, 1. Auflage 2024: https://letsempoweraustria.at/wp-content/uploads/2024/03/2403_Lea_Handreichung_SCREEN.pdf
- Flyer „Digitale Bildung für alle! Fokus: Chancen- und Geschlechtergerechtigkeit“ Der Flyer bietet Impulse/Anregungen für Schulen zum Thema Chancen- und Geschlechtergerechtigkeit bei der Vermittlung digitaler und informatischer Kompetenzen im Kontext der BMBWF-Initiative eEducation. Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung, eEducation, Wien 2020: https://pubshop.bmbwf.gv.at/index.php?article_id=9&type=neuerscheinungen&pub=812
- Handbuch „Boys in Care: Jungen* bei der Wahl eines sozialen, erzieherischen oder pflegerischen Berufes stärken“ Das Handbuch bietet Anregungen für eine geschlechterreflektierende Berufsorientierung und Ausbildungsberatung. VMG - Verein für Männer- und Geschlechterthemen Steiermark, Graz 2019: https://www.boys-in-care.eu/fileadmin/BIC/Germany/Dissens_Boys_in_Care_-_Jungen_staerken_bei_der_Wahl_eines_sozialen__erzieherischen_oder_pflegerischen_Berufs.pdf
- Boys in Care: Methodensammlung für eine geschlechterreflexive Berufsorientierung Die Methodensammlung enthält methodisch-didaktische Vorschläge für Unterrichtseinheiten in der Sekundarstufe I und II (teilweise auch für koedukative Settings). VMG - Verein für Männer- und Geschlechterthemen Steiermark, Graz 2019: https://www.boys-in-care.eu/fileadmin/BIC/Germany/Boys_in_Care_Methodensammlung.pdf
- Handreichung „Hypatia Toolkit“: Genderinklusiver MINT-Unterricht (ab Sekundarstufe I) Das Hypatia Toolkit ist eine Sammlung von Methoden und Aktivitäten zur unmittelbaren Nutzung im Unterricht für Jugendliche zwischen 13 und 18 Jahren. Verein Science Center Netzwerk | Projekt IMST - Innovationen machen Schulen Top mit Unterstützung des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung, Wien 2018: https://www.science-center-net.at/wp-content/uploads/2019/01/HR_Hypatia_Handreichung_2019.pdf
- Sexualpädagogik
-
Sexualpädagogik umfasst den Erwerb von evidenzbasiertem Wissen und von Kompetenzen, die zu einem positiven Zugang zur Sexualität, einer positiven Grundhaltung sich selbst gegenüber sowie zu eigenem Wohlbefinden führen. Der positive Körperbezug ist sowohl Voraussetzung für einen wertschätzenden und schützenden Umgang mit dem eigenen Körper, als auch für den positiven Kontakt mit anderen Menschen. Sexualpädagogik stellt eine wichtige Säule der Gesundheitserziehung und des Kinderschutzes dar.
Kompetenzziele am Ende der Primarstufe im Lehrplan Förderschwerpunkt Lernen – Primarstufe
Die Schülerinnen und Schüler können
- den eigenen Körper, die Körperentwicklung und -reaktionen wahrnehmen, benennen und beschreiben.
- Fruchtbarkeit und die Entstehung einer Schwangerschaft bzw. Geburt eines Babys entsprechend dem individuellen Entwicklungsstand beschreiben.
- die eigenen Emotionen (zB Freude, Angst, Zuneigung, Einsamkeit), Wünsche, Grenzen und Bedürfnisse wahrnehmen und entwicklungsadäquat ausdrücken sowie die von anderen wahrnehmen, akzeptieren und respektieren.
- die Vielfalt von Menschen in Hinblick auf sexuelle Orientierung, Körper und Geschlechtsidentitäten respektieren.
- Fragen stellen und sich bei Problemen an die richtigen Personen oder Stellen wenden.
Kompetenzziele am Ende der Sekundarstufe I im Lehrplan Förderschwerpunkt Lernen – Sekundarstufe I
Die Schülerinnen und Schüler können
- selbstbestimmt und verantwortungsvoll mit dem eigenen Körper umgehen.
- grundlegende Erkenntnisse über Fruchtbarkeit, Zyklus und die Wirkungsweise von Verhütungsmitteln nachvollziehen und dieses Wissen nutzen, um eigene Einstellungen und Werthaltungen zu Körper und Sexualität zu entwickeln.
- die Vielfalt von Menschen in Hinblick auf sexuelle Orientierung, Körper inklusive Geschlechtsmerkmalen und Geschlechtsidentitäten respektieren und stereotype Erwartungshaltungen und Normen erkennen.
- mit Gefühlen (wie Verliebtheit, Enttäuschung, Wut, Angst und Unsicherheit) umgehen, darüber sprechen und Selbstsicherheit in Bezug auf die eigenen Wünsche und Grenzen aufbauen.
- diskriminierendes und übergriffiges Verhalten ansprechen, Hilfsangebote finden und Hilfe in Anspruch nehmen.
- ihre sexuellen und reproduktiven Rechte sowie die gesetzlichen Bestimmungen in Österreich nennen.
Anzustrebende Kompetenzziele am Ende der Sekundarstufe I im Lehrplan Förderschwerpunkt Kognitive Entwicklung
Die Schülerinnen und Schüler können
- beim Erlernen von Körperwahrnehmungsangeboten den eigenen Körper, die Körperentwicklung und -reaktionen wahrnehmen, benennen und beschreiben.
- soziale Regeln im Kontext „Sexualität“, „Beziehungen“, „Partnerschaft“ im Rahmen ihrer Möglichkeiten umsetzen.
- die eigenen Emotionen (zB Freude, Angst, Zuneigung, Einsamkeit), Wünsche, Grenzen, Konflikte (innere und äußere) und Bedürfnisse wahrnehmen und entwicklungsadäquat ausdrücken sowie die von anderen wahrnehmen, akzeptieren und respektieren.
- die Vielfalt von Menschen in Hinblick auf sexuelle Orientierung, Körper und Geschlechtsidentitäten respektieren.
- Fragen stellen und sich bei Problemen Unterstützung holen.
- Basiswissen über Sexualität, Fruchtbarkeit und die Entstehung einer Schwangerschaft bzw. Geburt eines Babys entsprechend ihren Lern- und Entwicklungsvoraussetzungen erwerben und gegebenenfalls erklären.
Ergänzungen in den Lehrplanzusätzen
- Förderbereich Sehen/Blindheit: Es wird auf die Ausführungen in den Lehrplänen der Volksschulen, Mittelschulen, AHS-Unterstufe sowie des Förderschwerpunkts Lernen verwiesen.
- Förderbereich Hören/Kommunikation: Es wird auf die Ausführungen in den Lehrplänen der Volksschulen, Mittelschulen, AHS-Unterstufe sowie des Förderschwerpunkts Lernen verwiesen.
- Förderbereich Emotional-Soziale Entwicklung: Es wird auf die Ausführungen in den Lehrplänen der Volksschulen, Mittelschulen, AHS-Unterstufe sowie des Förderschwerpunkts Lernen verwiesen.
- Förderbereich Motorik/Bewegung: Sexualpädagogik als Querschnittsthematik umfasst auch Themen wie Hygiene und Körperwahrnehmung. Schülerinnen und Schüler sind in der Ausbildung eines positiven Selbstbildes zu unterstützen, um Selbstzweifeln aufgrund vorherrschender sozialer Normvorstellungen entgegenzuwirken. Eine wesentliche Kompetenz im Bereich der Sexualpädagogik stellt das selbstbestimmte Wahrnehmen und Kommunizieren persönlicher Grenzen dar. Eine wertvolle Hilfestellung kann hierbei die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit diversen Fachleuten (zB Pflegepersonal) sowie der Sexualberatung darstellen.
Unterstützung bei der Umsetzung
Grundsätzliches zum übergreifenden Thema Sexualpädagogik ist auf Sexualpädagogik - Schulpsychologie - Bundesministerium Bildung, Wissenschaft und Forschung zu finden. Unterrichtsmaterialien zu verschiedenen Themen der Sexualpädagogik sind auch auf der Eduthek bereitgestellt. Es besteht auch die Möglichkeit, externe Anbieter zur Vermittlung sexualpädagogischer Inhalte an Schulen einzusetzen. Qualitätsgesicherte Angebote werden auf www.sexualpaedagogik.education veröffentlicht.
Primarstufe und Sekundarstufe I:
- GIVE-Servicestelle für Gesundheitsförderung an Österreichs Schulen, eine Initiative von BMBWF, BMSGPK und ÖJRK: Material „Sexualerziehung in der Schule“ https://www.give.or.at/material/sexualerziehung-in-der-schule-alle-schulstufen/
- Selbstlaut – Fachstelle gegen sexualisierte Gewalt an Kindern und Jugendlichen: Material „Achtsame Schule. Leitfaden zur strukturellen Prävention von sexueller Gewalt“: https://selbstlaut.org/wp-content/uploads/Selbstlaut-Leitfaden-20201003_Web.pdf
- Saferinternet.at/Österreichisches Institut für angewandte Telekommunikation (ÖIAT): „Handbuch für PädagogInnen: Sex und Gewalt in digitalen Medien“: https://www.saferinternet.at/fileadmin/categorized/Materialien/Sex_und_Gewalt_in_digitalen_Medien.pdf
- Österreichische Gesellschaft für Familienplanung – Infomaterialien zu Verhütung, sexuelle und reproduktive Gesundheit zB Methodenhandbuch „SEX, WAS?“, Verhütungskoffer, Plakate etc.: https://oegf.at/shop/
- Aids Hilfen Österreichs – Informationsangebot für Pädagogen und Pädagoginnen als auch Jugendliche bei Fragen zur sexuellen Gesundheit: https://aids.at/praevention/jugendarbeit/
- Sprachliche Bildung und Lesen
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Die Förderung der sprachlichen Bildung und Lesekompetenzen ermöglicht Schülerinnen und Schülern erfolgreiches fachliches Lernen in allen Unterrichtsgegenständen. Die vier Teilbereiche Hören, Schreiben, Sprechen und Lesen sind essentiell für die selbstständige Erschließung von Wissens- und Erfahrungswelten. Die angeführten Kompetenzen dieses übergreifenden Themas tragen damit besonders zu einer Steigerung des Bildungserfolgs und der Chancengerechtigkeit bei und eröffnen persönliche und berufliche Entwicklungsmöglichkeiten.
Kompetenzziele am Ende der Primarstufe im Lehrplan Förderschwerpunkt Lernen – Primarstufe
Die Schülerinnen und Schüler können
- zwischen Alltags- und Bildungssprache unterscheiden und unter Anleitung bildungssprachlich handeln.
- einem dem Entwicklungsalter entsprechend bildungssprachlich formulierten Text wesentliche Informationen entnehmen.
- Lesestrategien zur Erschließung eines Textes anwenden (global lesen, selektiv lesen, vertiefend lesen).
- Vorgänge, Phänomene und Prozesse unter Anwendung von erarbeitetem fachspezifischem Wortschatz beschreiben.
- Ähnlichkeiten von und Unterschiede zwischen Sprachen und Sprachverhalten erkennen.
Kompetenzziele am Ende der Sekundarstufe I im Lehrplan Förderschwerpunkt Lernen – Sekundarstufe I
Die Schülerinnen und Schüler können
- Lesestrategien zur Erschließung eines Textes ihrem Lern- und Entwicklungsstand entsprechend anwenden, Informationen entnehmen und Aufgabenstellungen verarbeiten.
- ihre Meinung kundtun und miteinander angemessen kommunizieren – auch in Diskussionen.
- Sachverhalte, Vorgänge, Phänomene, Prozesse und Argumente erkennen, beschreiben und gegebenenfalls begründen.
- die eigenen sprachlichen Fertigkeiten in der Unterrichtssprache Deutsch, in der Fremdsprache und gegebenenfalls in der Erstsprache einschätzen.
Anzustrebende Kompetenzziele am Ende der Sekundarstufe I im Lehrplan Förderschwerpunkt Kognitive Entwicklung
Die Schülerinnen und Schüler können
- durch körpereigene basale Kommunikationsformen (Atmung, Tonus, Herzfrequenz, Mimik) in einen nonverbalen körpernahen Dialog treten.
- kommunikative Mittel situationsadäquat einsetzen.
- dem Entwicklungsstand entsprechende Leseangebote nutzen und wesentliche Informationen entnehmen.
- alltägliche Symbole und Orientierungssysteme lesen.
Ergänzungen in den Lehrplanzusätzen
- Förderbereich Sehen/Blindheit: Die Berücksichtigung des individuellen Sprachstands ist essenziell, um die Sprach- und Lesekompetenzen von Schülerinnen und Schülern mit Sehbeeinträchtigung/Blindheit bestmöglich zu fördern. Begriffsbildung sowie Seh- bzw. Wahrnehmungsübungen bauen auf den vorhandenen Kompetenzen auf und unterstützen die sprachliche Bildung der Schülerinnen und Schüler. Der Sprach- und Leseunterricht erfordert zudem spezifische pädagogische Maßnahmen und didaktisch-methodische Überlegungen, die auf die individuelle Situation der Schülerinnen und Schüler abgestimmt sind.
- Förderbereich Hören/Kommunikation: Die Berücksichtigung des individuellen Sprachstands in Laut- und Gebärdensprache ist essentiell, um die Sprach- und Lesekompetenzen von Schülerinnen und Schülern mit Hörbeeinträchtigung/Gehörlosigkeit bestmöglich zu fördern. Sprach-, Artikulations , Wortschatz-, aber auch Hör- und Wahrnehmungsübungen bauen auf den vorhandenen Kompetenzen auf und unterstützen die sprachliche Bildung der Schülerinnen und Schüler. Dabei ist unter anderem auf die verschiedenen Grammatiksysteme von Laut- und Gebärdensprache zu achten (kontrastiver Sprachunterricht und Reduktion des fehleranalytischen Zugangs). Der Sprach- und Leseunterricht erfordert zudem spezifische pädagogische Maßnahmen und didaktisch-methodische Überlegungen, die auf die individuelle Situation der Schülerinnen und Schüler abgestimmt sind.
- Förderbereich Emotional-Soziale Entwicklung: Es wird auf die Ausführungen in den Lehrplänen der Volksschulen, Mittelschulen, AHS-Unterstufe sowie des Förderschwerpunkts Lernen verwiesen.
- Förderbereich Motorik/Bewegung: Schülerinnen und Schüler, die nicht oder kaum über lautsprachliche Kompetenzen verfügen, nehmen durch Methoden und Hilfsmittel der Unterstützten Kommunikation aktiv und selbstbestimmt am Unterricht teil. Die Berücksichtigung der individuellen kommunikativen Möglichkeiten sowie des Sprachstandes ist essenziell, um die Sprach- und Lesekompetenzen von Schülerinnen und Schülern bestmöglich zu fördern.
Unterstützung bei der Umsetzung
Unterstützt wird die Umsetzung des übergreifenden Themas sprachliche Bildung und Lesen durch das Österreichische-Sprachen-Kompetenz-Zentrum, das online Materialien kostenfrei zur Verfügung stellt. Diese Sammlung enthält Informationsmaterial und Praxisbeispiele, die eine direkte Anwendung im Unterricht ermöglichen. Weiters unterstützt das BIMM (Sprachliche Bildung im Kontext von Migration und Mehrsprachigkeit) Lehrerinnen und Lehrer mit umfangreichen Angeboten der Fort- und Weiterbildung im Bereich sprachliche Bildung. Auf Ebene der Primarstufe (inkl. Schnittstellen zur Elementarpädagogik und Sekundarstufe I) unterstützt die Koordinationsstelle Lesen (KsL) durch beratende Tätigkeiten sowie durch gezielte Fortbildungsmaßnahmen Pädagoginnen und Pädagogen bei der Umsetzung der Leseförderung.
Primarstufe und Sekundarstufe I:
- Initiativen des Bildungsministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung zum Thema Sprachliche Bildung: www.bmbwf.gv.at
- Kostenlose Praxismaterialien und Informationen zur Vernetzung und zum Wissenstransfer: Österreichisches-Sprachen-Kompetenz-Zentrum: www.oesz.at
- Netzwerk der Pädagogischen Hochschulen Österreichs mit Fortbildungsangeboten und weiterführenden Informationen: Bildung im Kontext von Migration und Mehrsprachigkeit www.bimm.at
- Informationen und Praxismaterialien zu den Themen Erstsprachenunterricht und Umgang mit Mehrsprachigkeit: www.schule-mehrsprachig.at
- Information, Service und Beratung für Schulbibliotheken: Portal Schulbibliotheken Österreich www.psoe.at
- Methodisch-didaktische Arbeitsvorschläge, Informationen und Schulungsangebote zum Thema DaZ: Plattform „DaZ Unterricht gestalten“: www.dazunterricht.at
- Erklärvideo „Einführung in die Website - DaZ-Unterricht gestalten“
- Bundesweites Netzwerk zur Leseförderung in Österreich: Koordinationsstelle Lesen (KsL)
- Grundlagen, praktische Tipps und Anregungen für die Leseförderung im Unterricht: www.literacy.at
- Umweltbildung für nachhaltige Entwicklung
-
Umweltbildung für nachhaltige Entwicklung will Kompetenzen und Haltungen zur demokratischen Gestaltung einer zukunftsfähigen Gesellschaft fördern, in der Ressourcenschonung und Verteilungsgerechtigkeit wichtige Anliegen sind. Ziel ist es, Schülerinnen und Schüler zu befähigen, im Spannungsfeld von individuellen und gesellschaftlichen sowie ökologischen und ökonomischen Interessen verantwortungsvoll urteilen und handeln zu können.
Grundsatzerlass:
https://www.bmbwf.gv.at/Themen/schule/schulpraxis/prinz/umweltbildung.html
Kompetenzziele am Ende der Primarstufe im Lehrplan Förderschwerpunkt Lernen – Primarstufe
Die Schülerinnen und Schüler können
- Lebensräume der näheren Umgebung unter Umweltaspekten erkunden.
- über ökologische Kreisläufe und die verantwortungsvolle Nutzung von Ressourcen nachdenken und sich entsprechend verhalten.
- Umwelt mit allen Sinnen wahrnehmen und einen achtsamen Umgang mit sich selbst, mit Mitmenschen und mit der Umwelt entwickeln.
- Merkmale eines natur- und umweltbewussten Verhaltens benennen und die Bedeutung des eigenen Handelns erkennen.
- sich über Einrichtungen und Maßnahmen zu Umweltthemen informieren.
Kompetenzziele am Ende der Sekundarstufe I im Lehrplan Förderschwerpunkt Lernen – Sekundarstufe I
Die Schülerinnen und Schüler können
- das Zusammenwirken von ökologischen, ökonomischen und sozialen Faktoren bei Umweltproblemen erkennen und mögliche Lösungsvorschläge ableiten.
- die Bedeutung des Einsatzes ressourcen- und umweltschonender sowie sozial verantwortlicher Verfahren, Produkte und Dienstleistungen erkennen und deren Auswirkungen verstehen.
- sich als Teil der Natur und Gesellschaft erfahren und Bereitschaft zeigen, an der Erhaltung der Biodiversität (Arten, Boden, Landschaft) und an der nachhaltigen Entwicklung der Lebensgrundlagen mitzuwirken.
- die eigenen Lebensgewohnheiten auf Prinzipien der Nachhaltigkeit überprüfen und daraus Konsequenzen für das eigene verantwortliche Handeln ableiten.
- ihrer Lebenswirklichkeit entsprechend Visionen für eine umweltverträgliche und nachhaltige Zukunft entwickeln und Handlungen, die einen nachhaltigen Beitrag dazu darstellen, mit Hilfestellung planen und umsetzen.
Anzustrebende Kompetenzziele am Ende der Sekundarstufe I im Lehrplan Förderschwerpunkt Kognitive Entwicklung
Die Schülerinnen und Schüler können
- ihre nähere Umgebung/ Natur/ Umwelt mit allen Sinnen wahrnehmen, entdecken und erkunden.
- Ressourcen verantwortungsvoll nutzen.
- praxisnah einen achtsamen Umgang mit sich selbst, mit Mitmenschen und mit der Umwelt entwickeln.
- Merkmale eines natur- und umweltbewussten Verhaltens erleben und gegebenenfalls entsprechend handeln.
Ergänzungen in den Lehrplanzusätzen
- Förderbereich Sehen/Blindheit: Es wird auf die Ausführungen in den Lehrplänen der Volksschulen, Mittelschulen, AHS-Unterstufe sowie des Förderschwerpunkts Lernen verwiesen.
- Förderbereich Hören/Kommunikation: Es wird auf die Ausführungen in den Lehrplänen der Volksschulen, Mittelschulen, AHS-Unterstufe sowie des Förderschwerpunkts Lernen verwiesen.
- Förderbereich Emotional-Soziale Entwicklung: Es wird auf die Ausführungen in den Lehrplänen der Volksschulen, Mittelschulen, AHS-Unterstufe sowie des Förderschwerpunkts Lernen verwiesen.
- Förderbereich Motorik/Bewegung: Es wird auf die Ausführungen in den Lehrplänen der Volksschulen, Mittelschulen, AHS-Unterstufe sowie des Förderschwerpunkts Lernen verwiesen.
Unterstützung bei der Umsetzung
Geeignete Methoden sind vor allem Naturbegegnung, Projektunterricht, forschendes und entdeckendes Lernen und die Durchführung von Rollen-, Plan- sowie Simulationsspielen. Neben dem Verständnis für Ökosysteme sind verstärkt Fragestellungen einzubeziehen, die sich an den Interessen der Schülerinnen und Schüler und dem aktuellen Tages- und Weltgeschehen orientieren. Als Kernthemen werden ua. Artenvielfalt und -schutz; Klimawandel und -schutz; Lebensräume und deren Vernetzung und Schutz von Boden, Wasser, Luft, Wäldern und Meeren; nachhaltige und sozial gerechte Ressourcen- und Energienutzung; Vermeidung von Lebensmittelabfällen, Abfall und Emissionen; Recycling; Ernährung und verantwortungsvoller Konsum gesehen.
Primarstufe und Sekundarstufe I:
Anregungen, Materialien, Projektbeispiele, Methodenbeispiele, Spiele, Aktionen, Wettbewerbe und frische Ideen und Inspiration zu verschiedenen Themen im Bereich Umweltbildung für nachhaltige Entwicklung:
- Online Praxismaterialien von Forum Umweltbildung https://www.umweltbildung.at/praxismaterial/
- ÖKOLOG-Programm des BMBWF ÖKOLOG:Für Unterricht & Schule (oekolog.at)
- Umweltbildungszentrum Steiermark Angebotskatalog - UBZ (ubz-stmk.at)
- Plattform Bildung 2030: Bildungsmaterialien als Downloads und zum Online-Lernen, Filme & Podcasts, sowie monatliche Medientipps zu den nachhaltigen Entwicklungszielen Bildungsmaterialien – Bildung2030 – Plattform für Globales Lernen und Bildung für nachhaltige Entwicklung
- Umweltbildung für nachhaltige Entwicklung auf der Webseite des BMBWF: Angebote, Initiative, Aktionen, Wettbewerbe, Materialien Umweltbildung für nachhaltige Entwicklung (bmbwf.gv.at)
- Unterstützungsangebote im Bereich Umweltbildung für nachhaltige Entwicklung auf der Webseite des BMBWF: Themen, Studien, Lehrgänge und Tools wie Fußabdrucksrechner für Schulen und Abfallwirtschafts-Tool für Schulen Umweltbildung: Unterstützungsangebote (bmbwf.gv.at)
- Österreichisches Umweltzeichen für Schulen Aktionen, Initiative, Wettbewerbe, Spiele und Anregungen für den Unterricht Lernen und Lehren für die Zukunft ← Bildung ← Umweltzeichen.at
- Verkehrs- und Mobilitätsbildung
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Verkehrs- und Mobilitätsbildung ermöglicht Schülerinnen und Schülern, sich selbstständig und nachhaltig im Verkehr fortzubewegen, seinen Auswirkungen auf die Gesundheit und die Umwelt sowie mit der Entwicklung einer zukunftsfähigen klimafreundlichen Mobilität auseinanderzusetzen. Schülerinnen und Schüler lernen beim Zufußgehen, beim Radfahren oder beim Mitfahren sicher, gesund, eigenständig sowie sozial- und umweltverträglich mobil zu sein. Einsichten und Erkenntnisse über gesetzliche Vorschriften und Regeln sollen ein gutes soziales Miteinander und die eigene Sicherheit bei der Teilnahme am Verkehr gewährleisten.
Grundsatzerlass:
https://www.bmbwf.gv.at/Themen/schule/schulrecht/rs/1997-2017/2017_12.html
Kompetenzziele am Ende der Primarstufe im Lehrplan Förderschwerpunkt Lernen – Primarstufe
Die Schülerinnen und Schüler können
- als Fußgängerin/Fußgänger Gefahren einschätzen und sich entsprechend verhalten.
- eigenes Verkehrsverhalten reflektieren und dadurch sicher, rücksichtsvoll und verkehrsgerecht handeln sowie Verantwortung für sich übernehmen.
- verkehrsüberwachende Personen erkennen und unterstützen sowie bei Unfällen und Notsituationen entwicklungsadäquat handeln.
- eine umweltbewusste Wertehaltung einnehmen und Folgerungen für die eigene Mobilität ableiten.
Kompetenzziele am Ende der Sekundarstufe I im Lehrplan Förderschwerpunkt Lernen – Sekundarstufe I
Die Schülerinnen und Schüler können
- Verkehrsvorschriften benennen und einhalten.
- grundlegende Kriterien für ein unfallfreies Miteinander im Verkehr beschreiben und bei der Teilnahme am Verkehr verantwortungsvoll handeln.
- die Risikofaktoren Ablenkung, überhöhte Geschwindigkeit, Alkohol, Drogen, gruppendynamische Prozesse und Selbstüberschätzung reflektieren und Konsequenzen für das eigene Verhalten ziehen.
- Auswirkungen der Mobilität auf die Umwelt beschreiben, das eigene Mobilitätsverhalten reflektieren und eine umweltbewusste Werthaltung einnehmen.
Anzustrebende Kompetenzziele am Ende der Sekundarstufe I im Lehrplan Förderschwerpunkt Kognitive Entwicklung
Die Schülerinnen und Schüler können
- das Verkehrsgeschehen (zB Geräusche, Lichtsignale, Gerüche) als Verkehrsteilnehmerin/-teilnehmer erleben und wahrnehmen.
- Gefahren und Barrieren entsprechend ihrem Entwicklungsstand einschätzen und sich entsprechend verhalten.
- Verantwortung für sich im öffentlichen bzw. Straßenverkehr übernehmen.
- verkehrsüberwachende Personen erkennen und bei Unfällen und Notsituationen entwicklungsadäquat handeln.
Ergänzungen in den Lehrplanzusätzen
- Förderbereich Sehen/Blindheit: Schülerinnen und Schüler mit Sehbeeinträchtigung/Blindheit sind bei der Verkehrs- und Mobilitätsbildung auf das erhöhte Gefahrenpotenzial aufgrund der Sinnesbeeinträchtigung vorzubereiten. Große Bedeutung haben zudem Informationen und Kenntnisse über allgemeine und sehbeeinträchtigten- sowie blindenspezifische Orientierungssysteme. Verkehrs- und Mobilitätsbildung ist eng verknüpft mit dem Bereich Orientierung und Mobilität.
- Förderbereich Hören/Kommunikation: Schülerinnen und Schüler mit Hörbeeinträchtigung/Gehörlosigkeit sind im Rahmen der Verkehrs- und Mobilitätsbildung auf das erhöhte Gefahrenpotenzial aufgrund der Sinnesbeeinträchtigung vorzubereiten. Große Bedeutung haben zudem Informationen und Kenntnisse über allgemeine und spezifische Orientierungssysteme.
- Förderbereich Emotional-Soziale Entwicklung: Es wird auf die Ausführungen in den Lehrplänen der Volksschulen, Mittelschulen, AHS-Unterstufe sowie des Förderschwerpunkts Lernen verwiesen.
- Förderbereich Motorik/Bewegung: Die Möglichkeiten, sich im öffentlichen Raum fortzubewegen, sind für Schülerinnen und Schüler mit körperlicher, motorischer oder organischer Beeinträchtigung gegebenenfalls stark eingeschränkt und erschwert. Im Rahmen der Verkehrs- und Mobilitätsbildung sollen Schülerinnen und Schüler einerseits auf die Herausforderungen vorbereitet werden, andererseits sollen individuelle Möglichkeiten aufgezeigt werden, wie ihnen die Teilhabe am öffentlichen Verkehr möglichst eigenständig gelingen kann, und entsprechende Übungssituationen intendiert werden. Große Bedeutung haben zudem Informationen und Kenntnisse über allgemeine und beeinträchtigungsspezifische Orientierungs- und Hilfssysteme.
Unterstützung bei der Umsetzung
Auf Bundesebene ist die Verkehrs- und Mobilitätsbildung im Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung angesiedelt. An den Bildungsdirektionen ist jeweils eine Person für den Themenbereich zuständig. Die für Verkehrs- und Mobilitätsbildung Zuständigen arbeiten teilweise mit Multiplikatorinnen- und Multiplikatorteams an der Umsetzung in den Regionen. Eine Vielzahl von außerschulischen Kooperationspartnern bietet Unterstützung (zB BMI, Kinderpolizei, BMK, Klimabündnis, AUVA, ÖJRk, KFV, VCÖ). An Verkehrssicherheits- und Mobilitätstagen können entsprechende Unterrichtsanlässe hergestellt werden.
Primarstufe:
- Unterrichtsmaterialien für die Primarstufe
- Einen umfassenden Überblick über die Verkehrs- und Mobilitätsbildung in Österreich und über die Bildungsangebote und Aktionen bietet die Website netzwerk-verkehrserziehung.at.
- Gesammelte Informationen zur Verkehrs- und Mobilitätsbildung in den Lehrplänen der verschiedenen Schularten, zum Grundsatzerlass, zum Radtraining sowie zum Netzwerk Verkehrserziehung und weiterführenden Links finden sich unter bmbwf.gv.at
Sekundarstufe I:
- Unterrichtsmaterialien für die Sekundarstufe I
- Einen umfassenden Überblick über die Verkehrs- und Mobilitätsbildung in Österreich und über die Bildungsangebote und Aktionen bietet die Website netzwerk-verkehrserziehung.at.
- Gesammelte Informationen zur Verkehrs- und Mobilitätsbildung in den Lehrplänen der verschiedenen Schularten, zum Grundsatzerlass, zum Radtraining sowie zum Netzwerk Verkehrserziehung und weiterführenden Links finden sich unter bmbwf.gv.at
- Wirtschafts-, Finanz- und Verbraucherinnen- und Verbraucherbildung
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Im Rahmen der Wirtschafts-, Finanz- und Verbraucherinnen- und Verbraucherbildung sollen junge Menschen befähigt werden, an wirtschaftlichen Prozessen kompetent, verantwortungsbewusst und mündig mitzuwirken, sich zu orientieren und sich eine begründete Meinung zu bilden. Dies soll dazu beitragen, dass nachhaltige Kaufentscheidungen getroffen werden können und dies langfristig der eigenen und der gesellschaftlichen finanziellen Gesundheit zugute kommt.
Grundsatzerlass:
Kompetenzziele am Ende der Primarstufe im Lehrplan Förderschwerpunkt Lernen – Primarstufe
Die Schülerinnen und Schüler können
- Kaufwerte einschätzen, Einkaufsmöglichkeiten für Waren nennen sowie einfache Einkäufe tätigen.
- mit Geld sorgfältig umgehen sowie Vor- und Nachteile unterschiedlicher Sparformen und des Schuldenmachens benennen.
- ihr Konsumverhalten und Kriterien nachhaltigen Konsums, die Funktion von Werbung und die Auswirkungen des eigenen Konsums erkennen.
- wirtschaftliche Strukturen (zB Unternehmen, Arbeitnehmerschaft, Konsum, Produktion, Weg von Gütern) und Zusammenhänge (zB Umwelt, Wohlstand, Arbeitsmarkt) ihrem Entwicklungsstand entsprechend beschreiben.
- die Bedeutung von Bildung und Ausbildung und Ursachen von Armut und Reichtum erkennen.
Kompetenzziele am Ende der Sekundarstufe I im Lehrplan Förderschwerpunkt Lernen – Sekundarstufe I
Die Schülerinnen und Schüler können
- verantwortungsvoll mit Geld umgehen (zB beim Sparen und Veranlagen, beim Konsum, Übersicht über Einnahmen/Ausgaben bewahren, Risiko von Verschuldung abwägen) und die Funktion von Geld erkennen.
- grundlegende Aspekte von Geschäftsfähigkeit und Verträgen benennen und dieses Wissen im Alltag nutzen.
- alltagsrelevante ökonomische Phänomene und Zusammenhänge (zB Sozialversicherung, Einkommens- bzw. Vermögensunterschiede, Wohlstand) dem Entwicklungsstand entsprechend beschreiben.
- ihre Rechte und Pflichten als Verbraucherinnen und Verbraucher in konkreten Lebenssituationen wahrnehmen sowie zuständige Verbraucher/innen-Schutzinstitutionen als Hilfsangebot erkennen und im Bedarfsfall in Anspruch nehmen.
- Aufbau, Zusammenhang und Funktion von Wirtschaft und Staat und die Bedeutung für die Gesellschaft in Grundzügen benennen.
- ihren Lebensstil anhand von nachhaltigen, umweltfreundlichen und sozial verträglichen Kriterien überprüfen und daraus Konsequenzen für das eigene verantwortliche Handeln ableiten.
- selbständige und unselbständige Erwerbstätigkeit sowie bezahlte und unbezahlte Arbeit voneinander unterscheiden und deren Bedeutung für das Individuum sowie die Gesellschaft benennen.
Anzustrebende Kompetenzziele am Ende der Sekundarstufe I im Lehrplan Förderschwerpunkt Kognitive Entwicklung
Die Schülerinnen und Schüler können
- wirtschaftliches Agieren in der Gesellschaft erleben.
- Einkaufsmöglichkeiten für Waren nennen sowie einfache Einkäufe möglichst eigenständig planen und tätigen.
- mit Geld sorgfältig umgehen sowie Vor- und Nachteile des Sparens und des Schuldenmachens kennen und ihr Konsumverhalten entsprechend anpassen.
- die Funktion von Werbung benennen.
- wirtschaftliche Strukturen (zB Unternehmen, Arbeitnehmerschaft, Konsum, Produktion, Weg von Gütern) und Zusammenhänge (zB Umwelt, Wohlstand, Arbeitsmarkt) entwicklungsadäquat beschreiben.
- die Bedeutung von Bildung, Ausbildung und Arbeit erkennen.
Ergänzungen in den Lehrplanzusätzen
- Förderbereich Sehen/Blindheit: Es wird auf die Ausführungen in den Lehrplänen der Volksschulen, Mittelschulen, AHS-Unterstufe sowie des Förderschwerpunkts Lernen verwiesen. Mit den Unterrichtsgegenständen Orientierung und Mobilität sowie Lebenspraktische Fähigkeiten erlangen Schülerinnen und Schüler mit Blindheit und Sehbeeinträchtigung wichtige Kompetenzen zur wirtschaftlichen Alltagsbewältigung (Verwendung von Geld, einkaufen, bezahlen, geeignete Hilfsmittel einsetzen).
- Förderbereich Hören/Kommunikation: Es wird auf die Ausführungen in den Lehrplänen der Volksschulen, Mittelschulen, AHS-Unterstufe sowie des Förderschwerpunkts Lernen verwiesen.
- Förderbereich Emotional-Soziale Entwicklung: Es wird auf die Ausführungen in den Lehrplänen der Volksschulen, Mittelschulen, AHS-Unterstufe sowie des Förderschwerpunkts Lernen verwiesen.
- Förderbereich Motorik/Bewegung: Es wird auf die Ausführungen in den Lehrplänen der Volksschulen, Mittelschulen, AHS-Unterstufe sowie des Förderschwerpunkts Lernen verwiesen.
Unterstützung bei der Umsetzung
Unterstützt wird die Einführung des übergreifenden Themas Wirtschafts-, Finanz- und Verbraucherinnen- und Verbraucherbildung durch Materialien (Zentrum Polis, Schuldnerhilfe OÖ, Stiftung für Wirtschaftsbildung, FLIP), Online-Kurse (Schuldnerhilfe OÖ), Spiele (Zentrum Polis, Coco lab), Workshops (Stiftung für Wirtschaftsbildung, OeNB), Aktionstage (Stiftung für Wirtschaftsbildung, GMW) und Angeboten für Ausflüge (OeNB, Wirtschaftsmuseum, FLIP).
Primarstufe
- Polis Aktuell:
"Ich kauf mir was" – Online Journal mit Unterrichtsbeispielen für die Volksschule
"Ich kauf mir was“ – Brettspiel für die Volksschule: Mit diesem Spiel werden Kinder durch die Welt des Konsums geleitet und sollen lernen, richtige Kaufentscheidungen zu treffen. Spielbrett (PDF), Spielkarten (PDF)
Mehr haben oder mehr vom Leben haben? Teil 1 – Online Journal mit zahlreichen Texten und Unterrichtsbeispielen. Themen: Gelderwerb, gesunder Lebensstil, öffentliche Einrichtungen und Dienstleistungen, Lebensmittelkennzeichnung, Konsumentscheidungen, und Nachhaltigkeit. Zielgruppen: Volksschule und Sekundarstufe.
Mehr haben oder mehr vom Leben haben? Teil 2 – Online Journal mit 14 ausführlichen Unterrichtsbeispielen der Verbraucherinnen- und Verbraucherbildung und der Bildung für Nachhaltige Entwicklung. Zielgruppen: Volksschule und Sekundarstufe. - Wirtschaftsmuseum:
„Coco lab – das erste und einzige Labor für bewussten Konsum“, 2-stündiger geführter Workshop für Schulklassen (4.-12. Schulstufe, 10-30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer), entweder im Österreichischen Gesellschafts- und Wirtschaftsmuseum (Vogelsanggasse 36, 1050 Wien) oder an der eigenen Schule mit „Coco lab mobil“.
„Coco lab – Die Broschüre für bewussten Konsum“, Begleitmaterial zum Coco lab mit Challenges, Aufgaben und Zusatzinfos. - Three Coins:
Lesung "Geld zu verkaufen", Einstündiger Workshop für Kinder zwischen 6 und 10 Jahren, inkl. Austausch über Geld (Wünsche, Ängste, Träume) in offener Atmosphäre - Buchtipp:
„Mein Geld, dein Geld – Von Mäusen, Kröten und Moneten“, von Mike Schäfer, illustriert von Meike Töpperwein, erschienen 2020 im Verlag Julius Beltz GmbH & Co. KG, 90 Seiten, Altersempfehlung ab 7 Jahren.
Sekundarstufe I:
- Polis Aktuell: – Online Journal mit Beiträgen für Schülerinnen und Schüler ab 10 Jahren:
Mehr haben oder mehr vom Leben haben? Teil 1, für die Praxis der Verbraucherinnen- und Verbraucherbildung zahlreiche Texte und Unterrichtsbeispiele. Themen: Gelderwerb, gesunder Lebensstil, öffentliche Einrichtungen und Dienstleistungen, Lebensmittelkennzeichnung, Konsumentscheidungen, und Nachhaltigkeit. Zielgruppen: Volksschule und Sekundarstufe. Mehr haben oder mehr vom Leben haben? Teil 2, der zweite Teil des Heftes ist ausschließlich der Praxis gewidmet und unterstützt die Lehrkräfte mit 14 ausführlichen Unterrichtsbeispielen dabei, Schülerinnen und Schüler über die Verbraucherinnen- und Verbraucherbildung an wichtige Aspekte einer Bildung für Nachhaltige Entwicklung heranzuführen. Zielgruppen: Volksschule und Sekundarstufe.
Steuern - Muss das denn sein? Überblick über das Steuersystem in Österreich: Zahlende und Nutznießer, CO2-Steuer und Aspekte der vieldiskutierten Steuerflucht sowie Diskussion rund um die Zuckersteuer werden aufgegriffen. Zielgruppe: Schülerinnen und Schüler ab der 6. Schulstufe - BMSGPK – Verbraucherinnen- und Verbraucherbildungsseite des Bundesministeriums für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz:
„Coco mat – consious consumers materials“, umfassende, kostenfreie und evaluierte Unterrichtsmaterialien für die 8./9. bzw. 10./11. Schulstufe, Trainingsbeispiele, Wissenschecks sowie Konsumentinnen- und Konsumenteninformation und Finanzbildungsseiten, Texte in einfacher Sprache. - Wirtschaftsmuseum:
„Coco lab – das erste und einzige Labor für bewussten Konsum“, 2-stündiger geführter Workshop für Schulklassen (4.-12. Schulstufe, 10-30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer), entweder im Österreichischen Gesellschafts- und Wirtschaftsmuseum (Vogelsanggasse 36, 1050 Wien) oder an der eigenen Schule mit „Coco lab mobil“.
„Coco lab – Die Broschüre für bewussten Konsum“, Begleitmaterial zum Coco lab mit Challenges, Aufgaben und Zusatzinfos.
„Coco fin – Das Mitmachlabor für bewusste und zukunftsfähige Finanzbildung“, 2-stündiger geführter Workshop für Schulklassen (ab 8. Schulstufe, max. 25 Teilnehmerinnen und Teilnehmer) zum bewussten Umgang mit Geld, zu den Grundzügen der Finanzwirtschaft (altersrelevant und niederschwellig). - Stiftung für Wirtschaftsbildung:
Unterrichtsmaterialien, kostenfrei und qualitätsgeprüft für den Wirtschaftsunterricht in der Sekundarstufe I.
“FREI DAY – lernen, nachhaltig zu wirtschaften”, inkl. Starterboxen mit Lernmaterialien, Begleitung bei der Einführung, Fortbildungsangebote, Möglichkeit für einen Besuch an einer FREI DAY Schule, sowie Vernetzung und Austausch mit anderen Schulen, die FREI DAY einführen.
Aktionstage-Scheck über bis zu € 1.000 für einen individuell gestalteten Thementag an Mittelschulen und AHS-Unterstufen. - FLIP – Erste Financial Life Park:
Unterrichtsmaterial zu 12 verschiedenen Themen der Finanzbildung, ein Spiel zur Verbraucherinnen- und Verbraucherbildung, Arbeitsblätter und Factsheets für Schülerinnen und Schüler ab 9 Jahren.
„Geld im Griff“ Unterrichtsmaterial Finanz- und Konsumkompetenz, speziell für junge Menschen, insbesondere Migrantinnen und Migranten, entwickelt, ab Sprachniveau A2+
- Lebensführung und Freizeitbildung (Förderschwerpunkt Kognitive Entwicklung)
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Neben der kognitiven, sozialen und emotionalen Bildung ist es auch Aufgabe der Schule, die Schülerinnen und Schüler auf das Leben nach der Schule vorzubereiten. Für Schülerinnen und Schüler im Förderschwerpunkt Kognitive Entwicklung ist dies von besonders großer Bedeutung, um das eigene Leben mit größtmöglicher Selbständigkeit bewältigen zu können und die individuellen Verwirklichungschancen zu stärken. Gezielte, möglichst praxisnahe schulische Angebote unterstützen Schülerinnen und Schüler dabei, sich mit den Themenbereichen Selbstversorgung, Wohnen und Freizeitgestaltung vertraut zu machen, sich eine eigene Meinung dazu zu bilden und individuelle Strategien zu entwickeln, diese Lebensbereiche möglichst eigenständig und selbstbestimmt auszugestalten.
Anzustrebende Kompetenzziele am Ende der Sekundarstufe I im Lehrplan Förderschwerpunkt Kognitive Entwicklung
Die Schülerinnen und Schüler können
- ihre individuellen Bedürfnisse wahrnehmen und diese mitteilen bzw. adäquat damit umgehen.
- mitteilen, wenn sie Hilfe benötigen und Unterstützungsbedarfe ihrem Entwicklungsstand entsprechend kommunizieren (Anleitungskompetenz).
- ihre Freizeit entsprechend ihrem Empfinden gestalten.
- Wohnmöglichkeiten benennen und mit Hilfestellung auf Basis ihrer individuellen Bedürfnisse reflektieren.
- im Alltag grundlegende Aspekte der Selbstversorgung mit Hilfestellung umsetzen.
- selbstbestimmt Entscheidungen treffen.