Allgemeiner Teil

Der allgemeine Teil umfasst die allgemeinen Zielsetzungen von Schule und Unterricht, den Rahmen, in dem Lehren und Lernen stattfinden soll sowie die Vorstellung, wie der Zugang zum kompetenzorientierten Lehren und Lernen erfolgen soll. Deshalb kommt dem allgemeinen Teil eine ebenso wichtige Bedeutung zu wie den einzelnen Fachlehrplänen.

Der allgemeine Teil setzt sich dabei aus dem allgemeinen Bildungsziel (erster Teil), den Ausführungen zur Kompetenzorientierung (zweiter Teil), den allgemeinen didaktischen Grundsätzen (dritter Teil) und den übergreifenden Themen (vierter Teil) sowie dem organisatorischen Rahmen inklusive der Stundentafeln (fünfter und sechster Teil) zusammen.

Sowohl der Allgemeine Teil als auch die Fachlehrpläne wurden entlang des Konzepts der reflexiven Grundbildung entwickelt. In diesem Konzept werden Kompetenzen so ausgewählt und beschrieben, dass sie auch auf die Reflexionsfähigkeit von Schülerinnen und Schülern abzielen. Im Unterricht sollen selbstständiges Weiterlernen, kritische Urteilsfähigkeit und emotional-soziale Grundhaltungen gefördert werden.

Daneben bilden die 21st Century Skills eine wichtige Grundlage für die Lehrpläne. Das darin enthaltene 4K-Modell formuliert Kompetenzen, die für Schülerinnen und Schüler im 21. Jahrhundert von herausragender Bedeutung sind: Kommunikation, Kollaboration, Kreativität und kritisches Denken. Es wird deutlich, dass Lernen mehr ist als die individuelle Aneignung und Reproduktion von kognitiven Lerninhalten. Es ist ein aktiver Prozess, bei dem junge Menschen in die Lage versetzt werden, ihr Wissen und Können in Arbeitsgruppen zur Problemlösung anzuwenden.

Weiterführende Materialien und Downloads:
Greiner, Ulrike et al. (2019): Reflexive Grundbildung bis zum Ende der Schulpflicht. Konzepte und Prozeduren im Fach. Münster: Waxmann.

Allgemeiner Teil VS

Allgemeiner Teil MS

Allgemeiner Teil AHS

Fachlehrpläne

Die Lehrpläne für die einzelnen Unterrichtsgegenstände (= Fachlehrpläne) folgen einer einheitlichen Struktur und sind inhaltlich aufeinander abgestimmt. Damit erleichtern sie den Übergang zwischen Primarstufe und Sekundarstufe I. Sie beinhalten

  • die jeweilige Bildungs- und Lehraufgabe,
  • die didaktischen Grundsätze,
  • zentrale fachliche Konzepte,
  • fachspezifische Kompetenzmodelle und die dazugehörenden Kompetenzbereiche, sowie
  • Kompetenzbeschreibungen und Anwendungsbereiche, Lehrstoff.

Struktur Fachlehrpläne

Bildungs- und Lehraufgabe

Die Bildungs- und Lehraufgabe beschreibt die Charakteristika eines Faches, seine Rolle und seine Bedeutung.

Didaktische Grundsätze

Die didaktischen Grundsätze legen die fachdidaktischen Ziele für den Unterricht fest.

Zentrale fachliche Konzepte

Zentrale fachliche Konzepte sind neue Elemente der Fachlehrpläne. In bestimmten fachdidaktischen Diskursen werden diese als Basiskonzepte/Leitideen bezeichnet. Es handelt sich dabei um systematisierte, gebündelte Prinzipien, Modelle und Konzepte eines Faches, die prägend und strukturgebend für ein Fach sind. Sie sollen Schülerinnen und Schülern das strukturierte, individuelle Lernen erleichtern, weil sie das fachliche Wissen auf immer wiederkehrende zentrale Momente reduzieren, die für dieses Fach strukturbildend sind. Sie ordnen das Erlernte für Schülerinnen und Schüler in einen größeren theoretischen Kontext ein und sorgen damit für Orientierung sowie für ein vertieftes Verständnis im Sinne des nachhaltigen Kompetenzerwerbs.

Kompetenzmodell und Kompetenzbereiche

Fachspezifische Kompetenzmodelle und die dazugehörigen Kompetenzbereiche stellen den Ausgangspunkt für die Formulierung von konkreten Kompetenzbeschreibungen dar und fassen Vorstellungen über den Erwerb von fachbezogenen oder überfachlichen Kompetenzen zusammen. Sie stützen sich dabei auf fachdidaktische sowie fachsystematische Eckpunkte und ermöglichen damit die Übersetzung in konkrete Bildungsziele. Die fachspezifischen Kompetenzmodelle bilden ein systematisches Gefüge von inhaltlich-strukturell vernetzten Kompetenzbereichen, das die zu erwerbenden Fähigkeiten und Fertigkeiten beschreibt. Die Kompetenzbereiche finden sich in (fast) allen Schulstufen wieder und brechen das Kompetenzmodell auf alle Schulstufen herunter.

Kompetenzbeschreibungen und Anwendungsbereiche, Lehrstoff

Für jeden Kompetenzbereich der einzelnen Unterrichtsgegenstände wurden für jede Schulstufe Kompetenzbeschreibungen formuliert. Sie geben Auskunft darüber, welche Kompetenzen alle Schülerinnen und Schüler am Ende eines Unterrichtsjahres erworben haben sollen. Die Anwendungsbereiche (Lehrstoff) sind repräsentative thematische und/oder handlungsorientierte Bereiche aus verschiedensten fachspezifischen Feldern und lassen eine spätere Konkretisierung zu. Sie bilden keine isolierten Inhalte ab, sondern haben repräsentativen fachlichen Charakter. Mit ihrer Hilfe sollen die Schülerinnen und Schüler fachspezifische Kompetenzen erwerben. Sie bieten die Möglichkeit, mit verschiedenen konkreten Inhalten verknüpft zu werden, und können somit auf unterschiedliche individuelle Interessen der Schülerinnen und Schüler abgestimmt werden. Die in den Fachlehrplänen ausgewiesenen Anwendungsbereiche sind verpflichtend im Unterricht zu behandeln.

Weiterführende Materialien und Downloads:
Die Lehrpläne für die einzelnen Unterrichtsgegenstände sind am 02.01.2023 kundgemacht worden und können unter nachfolgendem Link abgerufen werden: RIS - BGBLA_2023_II_1 - Bundesgesetzblatt authentisch ab 2004 (bka.gv.at).

Die Lehrpläne der einzelnen Schularten finden Sie hier:
Materialien und Downloads

In aufbereiteter Form finden Sie die Fachlehrpläne sowie weitere gegenstandsspezifische Materialien hier:
Materialien zu den Unterrichtsgegenständen

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